Zwischen den Seiten der Tora

Reem lebte in Berlin genauer gesagt in Berlin Charlottenburg. Ihr Zuhause ist ein altes aber dennoch schönens Haus mit steinernen Treppen und großenFenstern. Zusammen mit ihren Eltern, ihren beiden Zwillingsbrüdern, Nadim und Samir und ihrer kleinen Schwester Selma teilte sie sich dieses Reich.
Reems Leben plätscherte dahin - bis zu diesem einen Tag. Auf dem Heimweg, als die Sonne Gold-rot hinter den Hügeln versank, entdeckte sie etwas Seltsames vor ihrer Haustür: eine alte jüdische Tora. Die Pergamentseiten waren vergilbt, und die hebräischen Buchstaben tanzten vor ihren Augen. Rosalia, ihre beste Freundin, war genauso fasziniert wie verwirrt. Wem gehörte diese Tora? Auf den letzten Seiten fanden sie einen Zettel mit Hausaufgaben - exakt dieselben, die Reem und Rosalia vor einer Woche bekommen hatten. Die Tora musste also ein Schüler aus ihrem Jahrgang gehören. Aber wem?
Doch dann nahm die ganze Suche nach dem Besitzer der Tora eine düstere Wendung. In den Gängen ihrer Gesamtschule tauchten plötzlich judenfeindliche Botschaften auf. Wer hatte diese Hasssprüche an die Wände gesprayt? Und was hatte das mit der Tora zu tun? Reem fühlte sich in einem Netz aus Geheimnissen und Gefahr gefangen.
Und dann war da noch Musa, der beste Freund ihrer Brüder. Musa, mit seinen wilden Locken und dem verschmitzten Lächeln, der ihr Herz zum Stolpern brachte.
Reems Welt geriet aus den Fugen, als sie begann, die versteckten Geschichten zwischen den Seiten der Tora zu entwirren. Eine Reise, die sie nicht nur zu den Geheimnissen dieser Tora führten, sondern auch zu den Tiefen ihrer eigenen Seele. Denn manchmal sind es die alten Bücher, die uns die größten Abenteuer schenken - und die uns lehren, dass Liebe und Freundschaft keine Grenzen kennen.