Crescentia atmete tief durch, als sie das beinahe riesige Eisentor vor sich anblickte.
Ihr halb zerflettertes Skizzenbuch presste sie schützend vor ihre Brust. Der Wind erschlich sich seinen Weg durch ihr Haar und ließ mit diesem auch ihren Rock leicht in der Luft umhertanzen.
Ihre Gedanken kreisten um das was Helene ihr gesagt hatte ,vertrau ihm bloß nicht, er ist ein Harding!' Schnell schüttelte sie ihren Kopf und starrte auf das Moos zwischen ihren Schuhen. Er möchte sicherlich nur dass ihm helfe seinen Anzug zu nähen, nichts weiter.
,Das wird schon nicht so schlimm werden' wiederholte sie mehrmals im Stillen. Langsam drückte sie das eiserne Tor auf, die Wasserspeier links und rechts daneben blickten sie gehässig an. Ein lautes Quietschen machte sich bemerkbar und sie bekam plötzlich ein ungutes Gefühl.
Der dunkle Kiesweg knirschte unter ihren Stiefeln als sie diesen zum Anwesen herauf schritt. Es schien eingebettet in Nebel zu sein und es erstreckte sich ein großer Garten darum. Große Laternen beleuchteten den Weg ein wenig, trotz dass es taghell war, schien es hier sehr düster.
Die mächtige Holztür wirkte fast majestätisch, als sie an dieser ankam.Bevor Sie überhaupt den Türklopfer aus dunklem Eisen betätigen konnte, wurde die Tür geöffnet.
,,Miss Barett, wie schön dass Sie es einrichten konnten", seine Stimme fuhr wie Sand über ihre Haut und ihre Härchen im Nacken stellten sich auf. Sie erhob ihren Blick von seinen schwarzen Lederschuhen und blickte in zwei Smaragd- grüne, dunkle Augen. Wie gefesselt stand sie da, nicht fähig einen Ton zu sagen. Er sah sie einen Moment an, bevor er schnell noch hinterherschob :,,Wo sind nur meine Manieren. Kommen Sie doch bitte herein."
Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Crescentia schlüpfte schnell durch die offene Tür, doch plötzlich stockte ihr der Atem, als sie ihn hinter sich halb flüstern hörte: ,,bei solch einer Eleganz verdreht es mir alle Sinne."