Zwischen Feuer und Eis/ Lamine Yamal ff
90 parts Ongoing Kim Yana hatte sich geschworen, sich niemals von jemandem einschüchtern zu lassen. Nicht in der Schule, nicht auf der Straße - und schon gar nicht auf dem Fußballplatz.
Doch dann traf sie auf Lamine Yamal.
Als erste koreanische Spielerin in La Masia, der berühmten Jugendakademie des FC Barcelona, hatte sie es ohnehin schon schwer. Doch Lamine? Er machte es ihr noch schwerer. Immer mit einem arroganten Lächeln auf den Lippen, immer ein Schritt schneller, immer mit einem lässigen Spruch auf den Lippen.
„Vielleicht solltest du doch lieber Ballett machen, Kim", hatte er einmal gesagt, nachdem er ihr in einem Eins-gegen-eins den Ball abgenommen hatte.
Sie hatte ihn nur finster angesehen. „Warte ab. Irgendwann wirst du dich wünschen, dass ich in deinem Team bin."
Die Rivalität zwischen ihnen wurde mit jedem Training intensiver. Jeder Zweikampf war ein Kampf um Stolz, jedes Tor ein Triumph über den anderen. Aber dann, an einem verregneten Herbstabend, änderte sich alles.
Das Spiel war vorbei, doch Yana blieb noch auf dem Platz, übte Pässe, Flanken, Dribblings. Ihre Beine brannten, ihre Hände zitterten vor Erschöpfung, doch sie wollte nicht aufgeben.
„Du bist echt stur, was?"
Sie drehte sich um - und da stand Lamine, ein Ball unter dem Arm, sein Trikot klatschnass vom Regen.
„Und du bist echt nervig", schoss sie zurück.
Doch anstatt eine schnippische Antwort zu geben, grinste er nur. „Komm, ich zeig dir was."
Er spielte ihr den Ball zu, und zum ersten Mal übten sie gemeinsam. Keine Rivalität, keine spitzen Kommentare - nur zwei Spieler, die sich gegenseitig herausforderten. Und zum ersten Mal sah Yana nicht nur den arroganten Jungen aus Spanien, sondern den ehrgeizigen, leidenschaftlichen Fußballer, der genau wie sie für seinen Traum kämpfte.
Als sie später nebeneinander saßen, atemlos und müde, sagte Lamine leise:
„Du hattest recht. Ich will dich wirklich in meinem Team haben."
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