*Abgeschlossen*
CEDRIC:
Mein Vater hatte meine Mutter seine Zehn genannt. Ich hatte mich immer gefragt, wieso er sie als eine Zahl bezeichnete. Erst als meine Mutter während meines fünften Lebensjahres verstorben war hatte ich ihn endlich danach gefragt.
„Sie hat mich immer dazu gebracht noch ein kleines bisschen besser zu sein. Wann auch immer ich dachte keine Kraft mehr zu haben, war sie da. Komm schon mein Schatz, hat sie dann gesagt, zehn Prozent kannst du noch geben. Gib noch einmal zehn Prozent. Und sie hat immer Recht gehabt Cedric, ich konnte noch weitermachen. Zehn Prozent gingen immer. Sie war der letzte Schubser den ich gebraucht habe, um es noch einmal zu versuchen. Sie war meine fehlenden zehn Prozent."
Seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte, hatte sie ihn inspiriert besser zu sein.
Und als ich mit sieben auf der Tribüne gesessen und Kalea beim Wettkampf zugesehen hatte, war mir klar gewesen, dass ich meine Zehn gefunden hatte.
KALEA:
Wusste er jetzt zu viel?
Der Junge vor mir hatte mich gefragt, wie ich so schnell laufen konnte und ich hatte ihm die Wahrheit gesagt. Dass ich eigentlich wegrannte. Vor der Dunkelheit.
Natürlich hatte er es nicht verstanden. Er war wie ich noch ein Kind. Und er hatte lediglich wissen wollen, wie ich es jedes Mal schaffte die Erste bei den Wettkämpfen zu werden. Ich würde dabei nämlich aussehen, als würde ich über die Rennbahn fliegen.
Und ich hätte ihm am liebsten ins Gesicht gelacht, um ihm dadurch zu zeigen, wie falsch er lag. Um fliegen zu können musst du frei sein.
Und ich war noch nie frei.
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Enthält sexuelle Inhalte!
Trigger: Panikattacken
"Nicht.", haucht er gegen meine Lippen und schaut mich mit einen leidenden Gesichtsausdruck an.
"Wieso ?", frage ich flüsternd.
"Du weißt wieso.", sagt er und erhebt sich.
"Aber es ist mir egal.", flüster ich.
Er dreht sich zu mir um. "Du wirst es bereuen.", warnt er mich.
"Nein werde ich nicht. Ich bin in dich verliebt.", sage ich und merke wie mir so langsam die Tränen kommen.
"Bitte küss mich endlich.", flehe ich ihn an.
"Bitte."
Er schaut mich stumm an und ich sehe
es ihm an, wie er mit sich kämpft.
"Du wirst es sowas von bereuen", zischt er noch, bevor er endlich seine weichen Lippen auf meine presst und mich, qualvoll, langsam küsst.
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Story by me