you said forever

"Du-", setzte ich kleinlaut an, aber Sarah unterbrach mich. Im blassen Dezemberlicht sah sie wunderschön aus.
"Nicht jetzt, Darling", sagte sie leise und betrachtete mich mit einem prüfenden Blick, als wäre sie mir nicht gerade ins Wort gefallen, sondern hätte einen Flusen von meiner Schulter entfernt. Ich seufzte und fuhr mit meinen Fingern über den Revers ihres Mantels.
"Tu bitte nicht so, als ob dir das hier egal wäre", flüsterte sie und ihr Blick hing an meinen Lippen. Mittlerweile hatte der Regen aufgehört und es begann nun tatsächlich, zu schneien. In meinem Kopf drehte sich alles, es fühlte sich an, als würde ich endlich ankommen, obwohl ich doch gar nicht wusste, wohin ich überhaupt wollte.
"Du weißt doch-" fing ich an, aber Sarah küsste mich, bevor ich meinen Satz beenden konnte. Das war auch eine Möglichkeit, Streit zu schlichten, dachte ich noch, bevor ich mich in ihrem Kuss verlor. Mit jeder Sekunde, die Sarah mich küsste, ließ sie mich meine Wut vergessen. Um uns herum war alles verschwommen, ein Wirrwarr aus Schnee und Kälte.
"Ich liebe dich auch, Claire", lächelte sie, während sie sich von mir löste. Nachdenklich tippte ich mit meinen Fingerspitzen auf den Kragen ihres Mantels. Ich fror noch immer, aber in meiner Brust glimmte eine Wärme, die die Kälte aushaltbar machte. Mein Blick wanderte an der Fassade der Universität empor, während mein Verstand versuchte, mein Emotionschaos zu sortieren.