𝐖𝐨 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐨𝐧𝐧𝐞 𝐥𝐞𝐛𝐭

Azad Sidar fühlt sich wie ein Zuschauer in seinem eigenen Leben. Trotz all seiner Bemühungen, die Fäden seines Lebens wieder in die Hand zu nehmen, ist ihm zu oft alles entglitten - in seinem Kopf ist es zu chaotisch, zu laut, zu viel.
Zwischen Erwartungen seiner Familie, Fehlern und dem ständigen Gefühl, nirgendwo wirklich anzukommen, ist der Schulwechsel seine letzte Chance, alles richtig zu machen.

Begüm hingegen trägt ihre Hoffnung leise in sich. Nach einem Sommer, in dem sie ihre zwei engsten Freundinnen verliert, zieht sie sich immer weiter zurück und findet Trost in der Stille ihrer Einsamkeit. Gleichzeitig kämpft sie gegen schwere Gedanken, die immer lauter werden - und droht, sich selbst dabei zu verlieren.

Ihre Welten könnten nicht unterschiedlicher sein.
Er ist Kurde. Sie ist Türkin. Schon ihr Blick zueinander genügt, um alte Wunden aufzureißen - ihre Liebe wäre nicht nur unerwünscht, sondern ein stiller Aufstand gegen alles, was ihnen je über Zugehörigkeit, Stolz und Schuld beigebracht wurde.

Und trotzdem kreuzen sich ihre Wege. Immer wieder. Als hätte das Schicksal längst entschieden, was sie sich selbst noch nicht eingestehen dürfen.