So kalt wie nie

Mai 1915...

Am 23. Mai 1915 erklärte das Königreich Italien dem Imperium Österreich-Ungarn den Krieg und von jenem Tag an kannten die blutigen Auseinandersetzungen in den felsigen Höhen der Alpen kein Erbarmen mehr. Die Winter waren von schneidender Kälte, die Versorgung sperrlich, und das Leben in den Schützennestern ein ständiges Ringen mit dem Tod. Für die Männer, die in dieses Hochgebirge entsandt wurden, begann ein Alptraum in eisiger Realität. Ein Dasein, reduziert auf den bloßen Kampf ums Überleben, ohne Aussicht auf Erlösung.

Lorenz Schwaiger, ein versierter Bergsteiger und gestandener Berufssoldat des ehrwürdigen Kaiserjäger-Regiments, wurde an die Südfront beordert, um das Kommando über eine kleine Schar Soldaten zu übernehmen. Was in den Amtsstuben als Dienst an Vaterland, Ruhm und Ehre deklariert worden war, offenbarte sich in der Wirklichkeit als etwas gänzlich anderes. Furcht, Zweifel und eine tiefe, nagende Unruhe wurden zu seinen ständigen Begleitern. Während der Feind im Nebel lauerte, war es oft die Kälte, die ihn traf - lautlos, doch unaufhaltsam zwang sie selbst den Standhaftesten in die Knie.

(Diese Geschichte basiert auf dem Gebirgskrieg an der Italienfront. Die Charaktere und Ereignisse sind jedoch rein fiktiv.)