Wo unser Asphalt endet. Zwei Welten, ein Herz.

Die Stadt liegt vor mir, doch ich stehe am Rand. Ich gehöre ins Viertel, nicht in dieses fremde Land aus Glas und Stahl. Aber da ist sie - sie atmet den Rhythmus der Stadt. Es ist ihre Welt, sie hat alles, was sie hier braucht. Oder fehlt ihr etwas? Sucht sie etwas, das sie nur außerhalb ihrer Mauern finden kann?
Will sie mich? Ich bin das Viertel, die Ecken und Kanten, die sie dort nicht findet. Ich will sie, für mich. Immer. Und ich frage mich, ob sie mich auch will. Oder ob sie dort bleibt, in ihrer perfekten Welt, in der ich keinen Platz habe.

Ihre Welt ist perfekt, so scheint es. Der goldene Käfig, in den sie hineingeboren wurde, bietet Sicherheit und ein makelloses Bild. Doch die Gitter sind aus Gold, und sie spürt, wie sie sich nach etwas anderem sehnt. Nach dem Viertel, wo das Leben echt ist. Ungeschliffen, laut, voller Ecken und Kanten. Dort, wo er ist.
Sie ist das perfekte Mädchen, die Tochter, die alle bewundern. Aber ist das alles, was sie ist? Ist sie bereit, das perfekte Bild zu zerbrechen, die Erwartungen zu enttäuschen, um die Person zu finden, die sie wirklich ist? Sie steht am Scheideweg. Die Wahl liegt bei ihr: der sichere, goldene Käfig oder die Ungewissheit der Freiheit mit ihm?