Unter der gleichen Dunkelheit

Es gibt Nächte, die hören nie ganz auf.
Man lebt weiter, lacht, arbeitet - doch irgendwo bleibt es dunkel. Nicht draußen, sondern innen.

Ich erinnere mich an den Spalt unter der Tür.
Ein schmaler Streifen Licht, der mir als Kind gleichzeitig Angst und Trost war.
Damals lernte ich, leise zu atmen, still zu sein, unsichtbar.
Und ich dachte, das sei Sicherheit.

Jahre später war ich erwachsen, aber das Schweigen blieb.
Ich redete wenig, lächelte selten, funktionierte.
Bis er kam.

Jonas.
Er brachte kein Licht, nur Ruhe.
Doch sie war anders - warm, geduldig, echt.

Vielleicht beginnt Liebe genau so:
Nicht, wenn jemand die Dunkelheit vertreibt,
sondern wenn er bleibt, während du lernst, darin wieder zu atmen.