Pia hat drei Probleme:
das Internat, die Nonnen und Nelia.
Falkenhayn verlangt Gehorsam, Disziplin und frommes Verhalten.
Pia hat von allem genau das Gegenteil im Angebot: Rebellion, ein viel zu lautes Gerechtigkeitsempfinden und eine große Schnauze.
Nelia dagegen ist alles, was Falkenhayn liebt: perfekt, kontrolliert, beliebt.
Und genau die Person, mit der Pia vom ersten Tag an aneckt.
Was als offene Reibereien beginnt, wird schnell zu etwas Gefährlicherem:
Blicke, die zu lange dauern, und Berührungen, die niemand sehen darf.
Je näher Nelia ihr kommt, desto dringlicher wird für Pia die Frage, was sie wirklich fürchtet:
das Internat - oder das Mädchen, in das sie sich auf keinen Fall verlieben darf.
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Pia schnappte nach Luft, Nelias Körper war an sie gepresst. Oberschenkel an Oberschenkel, Pias Brust an Nelias Rücken. Sie spürte Nelias ungleichmäßigen Atem, ihren schnellen Herzschlag. Ihre Haare kitzelten sie im Gesicht. Der Geruch, den Pia seit dem ersten Tag wahrgenommen hatte, breitete sich aus, stärker denn je. Vanille, Shampoo und etwas Florales.
Fuck, dachte Pia.
Das auch noch..
Der Nebel in ihrem Kopf machte es schlimmer. Sie spürte das schmale Regal in ihrem Rücken, spürte Nelias Körper vor sich, spürte die stickige Wärme dieses winzigen Raumes, der sich anfühlte, als würde er immer enger werden.
Alles zu nah.
Zu warm.
Zu intensiv.