Ich sah um mich. Alle feierten, waren glücklich. Von hinten wurde ich angestoßen. "Hey, komm, Tanz mit uns!" Lustlos schüttelte ich den Kopf. Ich sollte eigentlich, ich sollte aufstehen und mit Ihnen tanzen, trinken und feiern. Ich sollte glücklich sein und ausdrücken, wie dankbar ich für all das hier war. Das war ich nämlich wirklich, unvorstellbar doll, auch wenn man es jetzt gerade nicht wirklich merkte. Ich machte mir Sorgen. Sorgen um sie, die alleine bei ihr zu Hause in ihrem Zimmer saß, ohne hinaus zu können - und inzwischen auch ohne zu wollen. Ich wollte nicht hier in Deutschland feiern, während es ihr dort drüben schlecht ging. Das konnte ich beim besten Willen nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. "Hey, seit wann trinkst du denn nichts?", wurde ich erneut angesprochen. "Nicht so in der Stimmung dazu.", antwortete ich, ohne aufzuschauen. So würde das noch den ganzen Abend lang gehen. Und niemand würde nachfragen, was war. Zum Glück, dachte ich. Noch. © Ada N. || SunriseAve