"Sie wird ausrasten", hörte ich jemanden wispern. Ich war noch nicht wieder ganz bei mir und konnte die Stimme nicht einordnen. "Aber du siehst es doch selbst", sagte jemand anderes. Langsam, ganz langsam wurden die Stimmen deutlicher. Und auch das Gefühl in meinen Gliedern kehrte zurück. Es war ein schweres Gefühl, als würde alles an mir aus Blei bestehen. Außerdem hatte ich furchtbare Kopfschmerzen. "Es wird auffallen. Sie werden sie beseitigen wollen." Das war Thomas' Stimme. Thomas! Hatte er es auch geschafft? Hatten wir vielleicht doch die letzte Prüfung bestanden? Und wer wollte mich beseitigen? Und weshalb? Endlich fand ich die Kraft, meine Augen zu öffnen. Ich wurde von dem hellen Licht einer Neonlampe über mir geblendet und musste heftig blinzeln. Dann wurde mein Blick klarer und ich sah die Gesichter derer, die auf mich herabschauten: Thomas, Sproud und Dahlia.
"Wie fühlst du dich?", fragte Thomas. "Könnte besser sein", stöhnte ich. Sie tauschten besorgte Blicke. Nicht gerade beruhigend.
"Was ist passiert?", fragte ich. Erneutes Schweigen. Dann kniff Dahlia die Augen zu, seufzte und reichte mir einen Spiegel. "Aber versprich nicht zu schreien."
Wieso sagte sie das? Was ist passiert? Ich brauchte Antworten! Ohne zu zögern sah ich in den Spiegel - und lies ihn fast augenblicklich wieder fallen. Ich wollte schreien - aber Thomas hielt mir den Mund zu.
Das Institut für angewandte Biologie und Gentechnik bietet armen Waisen - und Straßenkindern eine Ausbildungsstelle und anschließend einen Arbeitsplatz im Institut auf Lebenszeit an. Die Ausbildung ist gratis, das Gehalt gut. Die einzige Bedingung: die Kinder müssen speziell angefertigte Eignungstests bestehen...
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"Ich habe dich geliebt, wie Zerstörung Königreiche liebt."
In den Narben, tiefen Schluchten am Rande der Hauptstadt eines Imperiums in der Zukunft, ist Cress Cye als rechte Hand eines Verbrecherfürsten gefürchtet. Die alten Monster, die dort in den Tiefen leben, kennt sie gut. Doch als eines davon so viel Schaden anrichtet, dass es die Aufmerksamkeit des Zirkels um den Thronerben im Exil auf sich zieht, erscheint jedes hart erarbeitete Bisschen ihres Einflusses hinfällig. Julian Alessandrini braucht eine Diebin und bietet Cress etwas an, das sie nicht ablehnen kann: eine Erinnerung.
Beide haben nicht die leiseste Ahnung, dass sie benutzt werden.