"Nehmen wir mal an, ich würde jemanden lieben, den ich überhaupt nicht lieben darf und dieser jemand hätte etwas ganz dummes gemacht, was aber niemand außer mir weiss." Er sah mich mit seinen grünen Augen fragend an und es schien mir so, als hätte er sowas schon erwartet. "Etwas dummes?", er lächelte unschuldig. - "So etwas dummes, wie ein Mord." Sein Lächeln erstarb. "Und nehmen wir mal an, dass ich mit einem Angehörigen des Opfers zusammen wohne und dieser zu allem Überfluss auch jemanden liebt, der ihn aber anscheinend hasst, dass meine Mutter tot ist und ich neben bei eventuell schwanger bin." Ich hatte Angst ihm in die Augen zu sehen, hörte ihn nur schwer atmen, drehte mich auf den Rücken und schloss die Augen. "Dann hättest ein Problem. Ein gewaltiges.", sagte er und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als mich wie eine Luftblase auflösen zu können. Er sagte nichts, ich dacht schon, er sei gegangen, doch dann küsste er mich, ganz sanft und behutsam, als hätte er Angst, dass ich zerbrechen könnte. Der Kuss fühlte sich an, wie die Lösung auf alles. . #70 in Aktuelle Literatur 02MAI2016 / #57 in Aktuelle Literatur 09MAI2016
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