Ich war immer noch zu verletzt, um auf Luc zu warten. Kaum, dass das Gewitter abgezogen war, gab ich meinen geschützten Unterstand auf und machte mich auf den Heimweg. Fast war ich am Zooeingang, beziehungsweise Ausgang, als ich schnelle Schritte hinter mir hörte und Luc rufen. Ein paar Schritte lief ich weiter, ohne dass ich mich umdrehte. An der letzten Bank hatte er mich schließlich eingeholt. Keuchend stützte er sich auf mir ab. Ich musste wieder Willen grinsen, als er mir erst nach zwei Minuten entschlossen in die Augen sah. „Was war da drin los, Sarah?, Versprich mir, dass du so etwas nie, nie, nie wieder machst."
„Das kann ich dir nicht versprechen", antwortete sie. „Sollte Lessy jemals wieder in Gefahr sein, werde ich genau das wider tun, wenn es sein muss. Sie ist wie eine Tochter für mich. Sie ist alles, meine Familie. Und meine Familie beschütze ich mit meinem Leben."
"Wer... Wer zum Teufel bist du?" Meine Hände fühlen sich nass an und beginnen unkontrolliert zu zittern, während der Fremde sich lässig auf meinem Bett breit macht und mich mit einem gelangweilten Blick mustert. Sein genervtes Seufzen hallt durch den Raum und mit raubtierhaften Bewegungen kommt er auf mich zu. Mein Rücken drückt sich fest gegen die Zimmertür und meine Atmung klingt gequält.
"Mach dir nicht ins Hemd." zischt er. Sein Gesicht kommt meinem immer näher und mit einem Winseln sinke ich an der Tür herab. Seine silbernen Augen glänzen gefährlich im künstlichen Licht. "Ich bin dein Dschinn, du Versager."
Ethan wollte doch nur einen ruhigen Abend mit seinen Freunden verbringen und eine Runde Dungeons and Dragons spielen, doch hätte er gewusst das sich alles in eine betrunkene Beschwörungsparty verwandelt, wäre er am liebsten im Bett geblieben.
Und dann liegt dieser verdammt gutaussehende, aber gemeine, Dschinn auf seinem Bett, der ihn in eine Welt voller Furcht, Angst und seltsamer Zuneigung entführt.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
BoyxBoy, dont like - dont read!
An alle anderen: Viel Spaß :D