"Vielleicht werde ich auf dem Boden sitzen mit Tränen in den Augen und dem brennenden Schmerz in der Brust, der mich zerbrechen lässt. Vielleicht werde ich das Gefühl haben, dass ich nicht mehr kann und mich fragen was das Alles soll. Vielleicht werde ich für einen Augenblick in mich zusammenbrechen, und mir wünschen, dass das Alles niemals passiert wäre. Doch dann werde ich wieder aufstehen und weiter machen. Niemals werde ich aufgeben. Denn egal wie tief ich falle, ich werde weiter kämpfen."
Stumpf blickte ich ihm in seine dunkelbraunen Augen, umkrallte mein Messer fester.
"Du bist ein Narr, wenn du glaubst, dass jede Niederlage, die du erlebst, dich stärker macht, bloß, weil sie dich nicht umbringt. Wir sind im Krieg. Du darfst nicht stark werden, du musst stark sein um zu überleben - um zu siegen."
Auf dem Boden unter uns brach ein Zweig, was meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein Mann begann in den wenigen Sachen zu wühlen, die auf dem Waldboden lagen. Keiner von uns gab einen Ton von sich. Als er direkt an den Rucksäcken und der Kleidung unter mir angekommen war, wuchs meine Angst entdeckt zu werden plötzlich mit jedem Atemzug. Nicht eine Sekunde ließ ich ihn aus den Augen.
Laut fluchend warf der Fremde einen Rucksack zurück auf den Boden und trat gewalttätig gegen den Baum. Er hatte nicht gefunden, was er suchte. Das war nicht sonderlich verwunderlich, da ich eben jenes, was er suchte, in meiner Hand hielt und krampfhaft umschloss.
Der Mann raufte sich die Haare und tigerte unter mir her. So viele seiner Leute würden sterben, bloß, weil er vergeigt hatte, das zu holen, was ihnen einen Vorteil bringen würde. Etwas was sie dringend benötigten.
Mit einem letzten wütenden Schrei, verfluchte er seinen Vorgesetzten und riss den Kopf in den Nacken.
Mein Blick traf seinen. Für einen kurzen Moment erstarrten wir beide. Selbst mein Atem stoppte. Stille herrschte zwischen uns.
Ich warf das Messer.