Manchmal wenn ich meine Augen schließe, habe ich diesen Traum, in dem eine jüngere Version von mir, zusammen mit zwei Jungs, barfuß über kühlen Rasen läuft, während ein älterer Junge uns grollend jagt. Ich erkenne ihre Gesichter nicht, die Umrisse zu sehr verschwommen, aber ihr Lachen erwärmt mich bis in meine Zehen.
Wir laufen auf ein Pärchen zu und ich schmeiß mich kichernd in die bereits wartenden Arme meines Vaters, während er mich herum wirbelt, mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht.
Und in diesem Moment, in den Armen meines Vaters, fühle ich mich sicher, beschützt, aber vor allem geliebt und ich bin glücklich - wirklich glücklich , ohne auch nur ein Funken Sorge in meinem Herzen.
Aber wie so vieles änderte sich auch das.
Nur ein Tag, ein Moment, und alles war anders.
Und mein wunderbarer Traum verwandelte sich in einen schrecklichen, in dem Monster uns jagten.
Seit dem Mom mich nachts aus meinen Zimmer stahl und mich wegbrachte, von allem, was ich kannte, was ich war, gehörten auf der Flucht sein und Verstecken zu meinem Alltag, der mir schnell beibrachte sich nicht allzu sehr an Dinge, Orte, oder Leute zu gewöhnen und das egal, was passierte, ich die Magie in mir, verbergen musste.
Aber nach einigen Jahren wurde aus weglaufen und verstecken, nur noch verstecken und zum ersten Mal in einer langen Zeit, bekam ich das Echo des Gefühls zu Hause zu sein.
Ein Zuhause gefüllt mit neuen Erinnerungen, während die vom alten verblassten.
Und ich wurde nichts Weiter, als ein Teenager unter vielen. Ich war normal, oder so normal wie ich nur sein konnte, mit gewöhnlichen Problemen und Freunden.
Aber nichts ist für die Ewigkeit und wie schon zuvor, wird mein Leben ein weiteres mal auf den Kopf gestellt.
Überall wo ich hinsehe, entdecke ich Lügen, Geheimnisse, noch mehr Lügen und Verrat.
Wer ist Familie?
Freund?
Feind?
Wem kann ich noch vertrauen, wenn die Monster aus meiner Vergangenheit mich einholen?
Marlon versucht ein ganz normaler Junge zu sein und ein ganz normales Leben zu führen.
Er lebt bei seiner Tante und verbringt viel Zeit mit seinem Freunden.
Eines Morgens stolpert er über den neuen Schüler. Ab da erwischt er sich immer wieder dabei, wie er sich nach ihm umsieht und versucht, alles über ihn in Erfahrung zu bringen.
Damian scheint nicht so angetan von ihm zu sein. Er behandelt ihn so wie alle anderen auch: gar nicht. Er hält sich im Hintergrund, macht sich selbst zum Einzelgänger und vermeidet Kontakt zu allen.
Trotzdem spürt Marlon jeden Tag Damians Blicke auf sich. Während alle anderen ihren neuen Mitschüler als einen seltsamem Freak abstempeln, sieht Marlon seine Einzigartigkeit und brennt darauf, herauszufinden, was es damit auf sich hat.
Je näher er Damian kommt, desto schwächer wird sein Wunsch, an einer oberflächlichen Normalität festzuhalten.
Er verliebt sich in Damian.
Einen Jungen.
Einen Freak.
Jemanden, dessen Augenfarben wechseln.
Jemanden, der seinen Herzschlag hört.
Jemanden, der kein Mensch ist.
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Ursprüngliche Version von 2019 oder so lol. Damals habe ich die Geschichte abgebrochen, weil mitten im Upload mein Notebook kaputt gegangen ist und ich keine Lust hatte, sie nochmal zu schreiben.
Jetzt habe ich wieder etwas Gefallen daran gefunden und überarbeite nach und nach bzw. schreibe weiter, allerdings mit einem etwas anderen Verlauf im Kopf.
Updates finden leider trotzdem unregelmäßig statt, weil Uni stinkt.
TW: Erzählungen über Suizidversuche, PTBS, verdrängte Traumata, Mobbing (nicht an den Hauptpersonen), und allgemein wie Damian sagen würde/sagt: "übernatürlicher kranker Scheiß"