,,Verzeihung, aber ich müsste hier durch! Also könnten Sie eventuell ein Stück bei Seite gehen?" Ich versuchte mich an Höflichkeit und betete innerlich dafür, dass man meiner Stimme nicht anhörte, wie stark strapaziert meine Nerven bereits waren. Mein Geduldsfaden war, gefühlt, nichts weiter als ein hauchdünner Strich, der jeden Moment zu verschwinden - oder eben in diesem Falle, zu reißen - drohte. Irritiert, so als begreife er erst jetzt, dass er im Weg stand, hob der dunkel gekleidete und vermummte Kerl seinen Kopf und widmete seine allseits begehrte Aufmerksamkeit mir. Ich stand immer noch in der Tür des Busses, vor mir den fetten Kinderwagen, halb zwischen Bürgersteig und Innenraum, hinter mir ein paar böse starrende Leute, die nur darauf warteten, dass ich es endlich einmal fertig brachte, meinen Hintern raus zu schwingen. Abwartend sah ich den Typen an, der kurz seinen Blick über den Wagen und mich schweifen lies, und dann sein Mobiltelefon in die Jackentasche schob. ,,Erst, wenn du dich entschuldigst!", sagte er und sah mich ernst an. Mit dem dunklen Mundschutz und der schwarzen Cap, wirkte er doch einen Hauch bedrohlicher, als ich mir selbst eingestehen wollte. Verblüfft sah ich ihn an. ,,Ich soll mich entschuldigen?", fragte ich dann etwas entrüstet nach. ,,Und wofür bitte, wenn ich fragen darf?" ,,Für das Grimassen ziehen, du kleine Rotzgöre", antwortete er mir prompt, kam dann einen Schritt auf mich zu, beugte sich vor und schnipste mir gegen die Stirn. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~Beginn:11.07.2016
12 parts