„Was war das denn?", fragt er völlig atemlos. Ich zucke die Schultern, grinse etwas dabei. „Ein Kuss." Oscar schweigt, sieht mich einfach nur an. Ich kann es in seinem Kopf rattern sehen. „Und, machen wir jetzt rum?", frage ich leichthin und beuge mich minimal zu ihm hervor. „Ich bin nicht schwul", kommentiert er verzweifelt, rauft sich leicht die Haare. „Ich auch nicht", erwidere ich mit einem süffisanten Lächeln. Ehe wir uns versehen, krallen sich seine Finger auch schon in meinem Shirt fest, meine liegen um seinen Hals und unsere Lippen sind fest aufeinander gepresst.
Passiv, launisch, euphorisch, himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Das ist Oscar Sheehan. Aktiv, besoffen, genervt, Alkohol liebend und das Herz am rechten Fleck habend. Das ist Tyler Joseph. Beide leben in Welten, die oftmals schwarz-weiß sind - bis die beiden aufeinander treffen. Oscar ist in Tylers Leben eingeschlagen, wie eine Bombe, und obwohl er es nicht immer zeigen kann, ist er unendlich dankbar für die Zerstörung, die Oscar angerichtet hat.