Ich schlug das Buch auf und eine dicke Staubwolke flog mir entgegen. Fotos sprangen mir ins Auge. Auf den Meisten waren Kinder und Jugendliche drauf zusehen. Alle sahen mich mit einem traurigen und flehenden Gesichtsausdruck an. Darunter waren oft kurze Beschreibungen. Ein Mädchen namens Maren war am 19.02.1975 in die Klinik eingeliefert worden und am 23.11. 1979 gestorben. Ich runzelte die Stirn. War sie nicht entlassen worden? Ich vergleichte die anderen Leute mit Beschreibung. Es stand das Einlieferungsdatum da und oft auch ein Todesdatum, wie bei Maren. Waren so viele Menschen hier umgekommen? Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich blätterte weiter. Der Lichtkegel meiner Taschenlampe wanderte auf und ab über alle Patientenfotos. Ein Foto betrachtete ich länger. Eine Frau, ich schätzte Anfang dreißig. Einlieferung am 05.08. 1979. Aber kein Todes- oder Entlassungsdatum. Ich kniff die Augen zusammen. Die Augen kamen mir bekannt vor, die hohen Wangenknochen. Das ganze Gesicht war mir in irgendeiner Weise bekannt. Braune Schulterlange Haare. Ich konzentrierte mich so sehr und auf einmal kam mir die Person in den Sinn...meine Schwester. Michelle. ,,W...was?, stotterte ich. Einen Augenblick verlor ich den Verstand, bis mir Fotos von Michelle und mir in den Sinn kamen. Das Mädchen auf dem Bild, es war meine Mutter. Dank ihrem Vater wird Jana, aufgrund ihrer Anziehung zum Vollmond aus ihrem alltäglichen Umfeld gerissen und in eine Psychiatrie gesteckt. Aber davon, dass diese Jana weiterhilft, ist in dem Fall nicht unbedingt die Rede. Außerdem erfährt sie Einiges aus ihrer Vergangenheit..