Textausschnitt Und dann, ganz plötzlich, blieb er stehen, packte mich an der Hüfte und küsste mich. Einfach so. Als ob das was ich gerade gesagt hatte, die schlimmste Beleidigung der Welt gewesen war. Denn sein Kuss war keinesfalls sanft, langsam oder gefühlvoll. Er war rau, aggressiv, mit viel Druck und war daher knapp an meiner Schmerzensgrenze. Und trotz allem spürte ich die Leidenschaft in großen Wellen durch meinen Körper rauschen. Hatte ich nicht gerade erst vorhin gemeint, ich würde es ihm nicht so einfach machen? Ich war eine jämmerliche Heuchlerin. Denn ich ließ mich einfach mitreißen, schlang die Arme um seinen Nacken und erwiderte diesen alles um mich vergessen lassenden Kuss. Unsere Zähne stießen aneinander doch das hinderte keinen von uns. Ich blendete das Rauchen des Meeres aus, die dudelnde Musik aus einer nahegelegenen Bar und die kreischenden Vögel über uns. Verdammt, ich war in Australien! Viel weiter weg von Zuhause konnte ich nicht mehr sein, also warum stand ich mir selbst im Weg und verhinderte mir somit nur den Spaß? 'Weil du Angst hast, verletzt zu werden', zischte diese eine kleine Stimme in mir, die mich von allen am besten kannte. Innerlich grunzte ich. Als ob ich mich jemals in diesen Idioten verlieben würde. Lächerlich. Das wird in diesem Leben sicher nicht mehr passieren. Ja okay, da war etwas zwischen uns, aber konnte daraus Liebe werden? Das bezweifelte ich doch stark.