Was wäre, wenn du in einer dir völlig fremden Umgebung ohne jegliche Erinnerung aufwachst? Außer dir befindet sich nur ein Typ, namens Demir in der Wohnung, der behauptet, dass er dein Ehemann sei. Angeblich hast du dein Gedächtnis durch einen Unfall verloren. Das bestätigt dir der Krankenhausbericht und ein gewisser Dr. Hill. Zu allem Überfluss erfährst du auch noch, dass du schwanger bist.
Genau mit dieser Situation muss Giulia zurechtkommen. Nach und nach kehren ihre Erinnerungen zurück, doch ihr Ehemann bleibt für sie weiter ein großes Geheimnis. Als sie schließlich Theo trifft, den sie offensichtlich von früher kennt und der ihr unglaublich vertraut erscheint, beginnt sie nach zu forschen und erfährt die erschreckende Wahrheit.
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„Giulia?" Eine tiefe Stimme hinter mir reißt mich aus meinen Gedanken. Als ich mich umdrehe, sehe ich einen gutaussehenden braunhaarigen Mann, der mich mit einem intensiven Blick mustert. Er wirkt auf mich seltsam vertraut, allerdings habe ich bei seinem Anblick erneut das bereits bekannte Gefühl von dem schweren, schwarzen Vorhang, der mir den Weg zu meinen Erinnerungen versperrt.
„Ja?", frage ich unsicher, doch er scheint meine Reaktion falsch zu deuten.
„Du brauchst keine Angst zu haben. Ich nehme dir deine Aktion nicht übel, auch wenn ich sie nicht nachvollziehen kann.", versucht er mich zu beruhigen.
„Wenn du jetzt nicht darüber reden willst, ist es auch in Ordnung. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn wir uns noch mal treffen könnten. Ich möchte deine Entscheidung einfach nur verstehen.", redet er weiter und schenkt mir dabei einen unglaublich liebevollen und bittenden Blick, der mich dazu veranlasst, zaghaft mit dem Kopf zu nicken.
Nora und Altin leben in völlig verschiedenen Welten, und das nicht nur äußerlich: Während Nora sich mit Nebenjobs in der Buchhandlung durchs Studium kämpft, arbeitet Altin nie einen Tag. Er lebt in Wohlstand, trägt immer eine gewisse Kälte und Distanz in sich, die kaum jemanden nah an ihn heranlässt. Seine Freunde folgen ihm blind, angezogen von seiner rätselhaften Ausstrahlung und dem Gefühl, dass ihm nichts etwas anhaben kann. Altin ist es gewohnt, die Kontrolle zu haben - über sein Leben und über die Menschen um ihn herum.
Er fühlt sich zu ihr hingezogen, will es aber nicht zulassen und hält sie oft mit seinen kalten, distanzierten Worten auf Abstand.