Ich muss sie weggeben. Ich hab keine andere Wahl, dort wird es ihr besser gehen. So viele Gedanken schwirrten in Marias Kopf rum. Ich hielt meine kleine Tochter, Safiya in den Armen, sie sah so unschuldig aus, nicht gemacht für ein Leben wie meins. Über uns dämmerte der Himmel, langsam sollte ich mich auf den Weg machen. Ich nahm das erste mal den Blick von meinem Kind und sah die enge Gasse entlang, eine mindestens zwei Armlängen war sie breit. Meine Hände tasteten nach dem schwarzen Stück Stoff, ich zog ihn enger um mich und schritt über den jetzt leeren Marktplatz. Das große Haus war schon von einer weiten Entfernung zu sehen, das riesige Grundstück wurde eingezäunt, ein Kieselweg führte zu dem Anwesen, am Rand wuchsen üppige Tannen und Rhododendrenbüsche. Ich schritt den Weg entlang unter mir knirschte der Kies, ich hatte am frühen morgen schon alles vorbereitet gehabt. Ich legte Safiya in einen aus Holzgeflochtenen Korb ausgepolstert mit einer warmen Decke, meine Lippen legten sich so selbstverständlich auf ihre Stirn, ich verharrte einige Sekunden so, dann legte ich meinen kleinen Brief dazu. Ich richtete mich auf und klopfte an der großen Tür, und flüchtete schnell von dem Grundstück. Und so wurde Safiya Morgenstern zu Safiya Wayeland.All Rights Reserved
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