"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral." Bertolt Brecht, Die Dreigroschenoper Ihre sind grün und seine sind dunkelbraun, fast schwarz. Sie ist eine Einzelgängerin, eine Diebin. Er ist ein Anführer, ein Diktator. Sie beide sind Überlebende. Überlebende in einer Welt, in der nichts mehr so ist, wie es mal war. In einer Welt, in der man die Toten bekämpfen und die Lebenden fürchten muss. Eine Welt, in der man entweder tötet oder stirbt, oder stirbt und tötet. Eine Welt, in der es kein Gut oder Böse, kein Schwarz oder Weiß, kein Falsch oder Richtig mehr gibt. In der man nicht mehr lebt, sondern nur noch überlebt. In der alle nur noch diesem einen Gott dienen, dessen Name "Überleben" heißt. Als ihre Wege sich kreuzen, ändert sich das. Zumindest für einen kurzen Moment. Auszug: Er sieht sie nachdenklich an. "Dir fehlt das wirklich, hm? Die Musik, die Literatur...all die klugen und schönen Sachen?" "Meine Mom meinte immer, schlechte Menschen und schlechte Zeiten kennen keine Musik.", entgegnet Eden. Sie seufzt. "Wenn es um's Überleben geht, denken alle, das hier ist nichts mehr wert." "Naja, am Leben gehalten haben dich letztendlich deine Karatemoves." "Ja. Aber nicht nur. Wenn ich dachte, ich würde gleich durchdrehen, hab ich ein Lied gesungen. An den Abenden, an denen ich allein irgendwo im Wald saß, hab ich ein Buch gelesen. Oder ein Gedicht rezitiert. Hätte ich das nicht gehabt, hätte ich mich wahrscheinlich früher oder später umgebracht. Musik, schöne Worte- sie machen uns glücklich oder traurig oder beides zugleich. Sie lassen uns fühlen. Sie machen uns lebendig. Sie helfen uns zu verarbeiten, uns zu erinnern, zu vergessen." Negan betrachtet sie lächelnd. "So hab ich das noch nie gesehen.", stellt er fest. Eden zuckt die Schultern. "Wir sind eben sehr unterschiedlich." Er schüttelt den Kopf. "Ich glaube, dass wir uns im Grunde sehr ähnlich sind." - WIRD ÜBERARBEITET - 》Das Cover wurde von Dixon_Reedus erstellt. 《
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