Ich wurde wach, als ich ein Lied aus Vogelgezwitscher hörte. Es sind ganz verschiedene Töne. Obwohl sie nicht zusammenpassen, erzählen sie zusammen eine Geschichte. Sie war abwechslungsreich, mal spannend, gefährlich. Dann wieder voller Liebe und beruhigend.
Leise steige ich aus meinem Nest.
Ich trabe über die kühle Lichtung unseres Lagers und drücke mich anschließend durch die Farnwedel am Gang nach draußen.

Die Geräusche dringen nun noch stärker an mein gutes Gehör.
Ich hörte die Blätter leicht im Wind wehen, die kleinen Krallen eines Eichhörnchens flink über die Rinde der Bäume flitzen. Ganz in der Nähe wühlte eine Amsel am Boden in der Hoffnung, Futter zu finden, bevor die Clans auf Jagt gehen würden.
Ich ließ sie in Ruhe. Ich lief durch den von Geräuschen durchtränkten Wald.
Dann war ich am Ziel angekommen. Bei einem großen, blau und grün farbenem See.
Ich lief langsam in das kalte Wasser und spürte unter den Pfoten viele Kieselsteine, in verschieden Größen.
Ich lief so weit in das Wasser, bis ich mich abstoßen musste und schwamm. Mit starken Bewegungen meiner Beine bildete ich Strudel, das türkise Wasser wurde von meinem Fell aufgesogen.

Ich zog mich mit meinen Vorderpfoten an der Insel hoch und biss mich an einer Wurzel. Ich schüttelte mich, und die kleinen, weg hüpfenden Tropfen glänzten im Licht wie Sterne.

Die Sonne war zwar gerade erst aufgegangen, doch wurde sogleich von den hellen, verschieden geformten Wolken verdeckt. Es sah eigentlich nicht nach Regen aus, aber ich konnte mit Mühe den frischen, kalten, kribbeligen Geruch riechen.
Ich legte mich unter einen Strauch mit tiefgrünen, großen Blättern und schaute über den See.
Langsam fielen hier und da Tropfen. Es wurde immer stärker, und der Regen tanzte laut auf den Blättern und sprang in freudiger Erwartung in den kalten See.
Ab und zu schaffte die Sonne es, ihre Strahlen durch die Wolken zu lassen. Dann konnte man die goldenen Strahlen in feinen Linien sehen.
Ich liebe Sommerregen.