Es war eigentlich immer das selbe. Pia saß alleine auf der Mauerecke am Schulhof und starrte in die Luft, während Anna, Esther, Louise und Simona, die Zicken aus Pias Klasse die sich für etwas besseres hielten, ein paar Erstklässler von der einzigen Bank am Hof vertrieben, weil ihnen ihre Jeans zu schade zum sitzen auf der Mauer waren.
Auch ein paar andere aus Pias Klasse standen an diesem Montag Morgen in Grüppchen zusammen.
Es war noch kühl, es war Frühling. Der 12.4. Die Sonne kahm gerade hinter ein paar Bäumen hervor und die ersten Strahlen kitzelten Pia auf der Nase. Einige Vögel zwitschern schon fröhlich vor sich hin. Es wirkte wie ein perfekter Tag. War er aber nicht.
Und Pia war alleine. So wie immer. Eigentlich nichts Besonderes... Pia ging in die vierte Klasse Gymnasium und war der klare Außenseiter. Sie hatte lange, braune Haare und türkise Augen. Keiner wollte sich mit ihr abgeben. Warum? Das wusste sie nicht. Ihr Leben war schon lange nicht mehr perfekt. Seit mittlerweile vier Jahren nicht mehr.
Pia war oft alleine. Immer wenn ihre ,,Freundin" Melli etwas unternahm war Pia auf jeden Fall nicht dabei. An das hatte sie sich schon gewohnt. Aber es fehlte noch etwas anderes in Pias leben. Sie wusste nicht was aber es war etwas wichtiges. Doch dieses Loch in ihrem Herzen war eigentlich schon zur Gewohnheit geworden. Es war so wie immer.
Nur an diesem Morgen war etwas anders. Aber Pia konnte sich keine Gedanken mehr darüber machen, denn die Schulglocke läutete auch schon die erste Stunde ein. Ohne jeder Lust trabte Pia in die Klasse, immer hinter den anderen, denn sie könnte ihnen ja im Weg stehen.
Als sie in die Klasse kam, sah sie was an diesem Tag anders war.
