Samstag 02.01.2020 (ein Tag vor der Erleuchtung)
"Willst du nicht langsam mal aufwachen?" mühsam öffne ich meine Augen. Helles Licht leuchtet direkt in sie. Meine Mutter steht mitten in meinem Zimmer und öffnet gerade die Gardinen meiner großen Fenster. "Noch 10 min", murmle ich und ziehe die Decke über meine Augen. "Es ist fast 13 Uhr, wenn du willst, dass Bryce nachher noch vorbei kommt, dann musst du noch ein bisschen was machen", sagt sie streng, lächelt mich aber trotzdem an. "Es ist was?", frage ich und sitze schon kerzengerade im Bett. "Scheiße, ich hab meinen Wecker nicht gehört." "Ja das hab ich wohl gemerkt, bis wann warst du denn gestern noch wach?", fragt sie mich neugierig. "Das willst du nicht wirklich wissen", antworte ich während ich aufstehe und zu meinem Schrank gehe. Ich mach noch meine Hausarbeiten, aber Bryce und ich wollen noch zum Skateplatz bevor er hierher kommt, ok?", frage ich während ich mir einen dicken Hoodie, ein langes T-Shirt und eine Momjeans aus dem Schrank ziehe. Mit langen Socken und einer Thermoleggings ist mein Outfit komplett "Ja alles gut", erwidert meine Mutter bevor sie den Raum verlässt. Nachdem ich mich angezogen habe schaue ich auf mein Handy. Fünf neue Nachten von meinem Freund.
Guten Morgen mein Sonnenschein um 9.30Uhr
Na immer noch am Schlafen? um 10.03Uhr
Schatz alles okay? um 11.12Uhr
Ich würde um 14Uhr Dasein. um 12.49Uhr
Soll ich noch irgendwas mitbringen? um 12.50Uhr
Ich schreibe ihm schnell zurück und mache mich dann an meine Aufgaben. Ich habe noch eine Stunde, um alles fertig zu bringen. Eigentlich bin ich auch ein Mensch der seine Pflichten gern auf den letzten Drücker macht, auf jeden Fall was den Haushalt angeht. Aber ich mags nicht mich zu hetzen. Deshalb beschließe ich das Duschen zu überspringen und schaffe den Rest in Rekordzeit. Um 13.44Uhr bin ich komplett mit allem fertig. Genug Zeit, um meine Schoner vom Dachboden zu holen und meinen Rucksack zu packen. *Bling*
Ich bin da. um 13.56Uhr
Bin sofort da. schreibe ich meinem Freund zurück und schaue mich nochmal prüfend im Spiegel an. Mit meinem Outfit könnte ich glatt als echte Skaterin durchgehen. Mit Handschuhen und einer gelben Beanie , die meinem sonst schwarz weißem Look ein bisschen Farbe verleiht, runde ich alles perfekt ab. Ich verabschiede mich schnell von meinen Eltern und meiner Schwester, schnappe meinen Rucksack und gehe dann aus der Wohnung und zum Auto von Bryce, welches direkt vor unserem Haus geparkt hat.
"Na Schatz", begrüßt er mich breit grinsend. "Ready?"
"Allzeitbereit", begrüße ich ihn und gebe ihn einen Kuss.
Zum Skatepark dauert es mit dem Auto nicht wirklich lange. Aber es ist verdammt viel los. Ich schaue mich etwas um. Es sieht so aus als wären keine Anfänger dabei, denen ich mich anschließen könnte. Geschweige denn ein Mädchen. Auf dem gesamten Platz sind ausschließlich Jungen unterwegs. Ich bin so nervös, dass ich mein Herz gegen die Innenseite meiner Brust schlagen spüre. Durch drei tiefe Atemzüge versuche ich mich etwas zu beruhigen.
"Eyyy was machst du denn hier", höre ich Bryce plötzlich rufen. Das reißt mich etwas aus meinen Gedanken. Vor uns steht ein blonder Junge. Groß, schlank, typischer Skaterboy. Ich erkenne ihn sofort von Bryce Geburtstag. Sein Name ist Fabian. Während die beiden sich begrüßen lege ich meine Sachen ab, hole meine Kopfhörer und Handschützer aus meinem Rucksack und suche auf dem Gelände nach einer etwas ruhigeren Stelle, wo ich mich einfahren kann.
"Seit wann skatest du Luna?", fragt mich Fabian plötzlich. mein Blick bleibt an ihm hängen. "Ist mein zweites mal", antworte ich etwas nervös, "Oh das ist nice", gibt er zurück, schnappt sich sein Board und fährt davon zu einigen anderen die er anscheinend kennt. Inzwischen habe ich eine ruhige Ecke am anderen Ende des Parks gespotet. an den Tischtennisplatten spielt gerade keiner und auf dem großen Platz davor lernen nur ein paar Jungs neue Tricks. Dazwischen kann ich skaten, ohne Angst zu haben, wenn ich vom Board falle. Ich habe mir ein Ziel für den Tag gesteckt. Es zu schaffen einmal über den gesamten Platz zu fahren ohne hinzufallen. Ich bemerke schnell, dass es mir viel sicherer auf dem board stehe, als noch beim ersten Mal. Das gibt mir etwas Motivation das Ziel auch zu erreichen. Nach einigen Runden, um die Tischtennisplatten gesellt sich auch Bryce zu mir.
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Glow Up
Teen FictionAufglühen, wie ein Glühwürmchen in der Dunkelheit, eine Tulpe nach einem langen Winter, die Sonne nach einer kalten Nacht. Dabei will ich gar nicht glühen. Ich möchte doch nur endlich wissen was ich will. Keine Angst mehr vor der Zukunft haben, wic...