One shots

Ardy x Pia

Nervös fuhr er sich mit einer Hand durch die Grau-Blau gefärbten Haare. Ich wusste mit ziemlicher Sicherheit, dass ich ihn gebrochen hatte. Der sonst so kalte und abweisende Ardian, welcher über allen steht. "Das ist doch gar nicht war." Stotterte er und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Doch ich kannte ihn besser als ihm lieb war, sodass es mir sofort auffiel. "Jeder verändert sich, keine Frage, aber du hast nicht nicht grade positiv verändert Ardy. Du bist so verschlossen und lässt keinen an dich ran. Du lässt deine Interessen und Hobbys schleifen und deine Freunde wenden sich ab, da sie nicht mit deiner Abweisenden und kalten Art zurecht kommen. Du verlierst immer mehr Abonnenten, weil deine Fans enttäuscht sind. Was ist bloß los mit dir?" Als ich das aussprach war es wie ein Deja vû. Eine Träne schlich sich in Ardys Augen und ihr folgen immer mehr. Nach und nach sah man seine Fassade bröckeln und der kleine verletzliche Ardy von früher stand wie ein Häufchen Elend vor mir. Es war wie damals. Wir waren Kinder und er saß bei mir und weinte sich aus, da sein Vater wieder mal betrunken nach hause gekommen war und ihn und seine Mutter geschlagen hatte. "Es tut mir leid..." flüsterte er. Er tat mir in diesem Moment fürchterlich leid. Aber er muss doch langsam mal aufwachen. "Es muss dir nicht leid tun." Sagte ich leise und schlang meine Arme um seinen Hals. Er erwiderte die Umarmung sofort und drückte mich an sich. Immer wieder schluchzte er vor sich hin und steigerte sich langsam aber sicher darein. Beruhigend strich ich ihm über seine unglaublich weichen Haare und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann drückte ich ihn ein Stückchen von mir und sah ihm direkt in die leicht verweinten Augen. Ich hätte ihn in diesem Moment so gerne geküsst, doch das wäre nicht angebracht. Er war schließlich seit dem Kindergarten mein aller bester Freund. Seit er mit Taddl zusammen wohnt, haben wir leider nicht mehr viel Kontakt.

Ich wollte immernoch wissen, weshalb er so verschwiegen war... "Ardy du weißt, dass du mir alles erzählen kannst." Sagte ich leise und legte meine Hände an seine Wangen. Sanft strich ich mit meinen Daumen über seine markanten Wangenknochen. Schon solange war ich in ihn verliebt, doch nie hatte Ich den richtigen Zeitpunkt gefunden, um es ihm zu sagen. "Pia ich..." er suchte nach Worten. "Ich habe mich verändert ja, aber ich wollte mich gar nicht so verändern. Und jetzt komm ich da nicht mehr raus. Die Hater auf Youtube und meine ehemaligen Freunde die mich nicht mehr sehen wollen. Auserden habe ich mich verliebt und ich weiß einfach nicht mehr weiter." Ich schluckte schwer. Er hatte sich also verliebt. Ich versuchte die Fassung zu behalten. "Das mit den Hatern brauch dir gar nicht nahe zu gehen. Wer dich nicht mag hat selbst schuld. Und das mit deinen Freunden regelt sich auch wieder, nur musst du den ersten Schritt auf sie zu gehen. Und in wen hast du dich denn verliebt, dass es dich so fertig macht?" Er nickte leicht und ein kleines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. "In ein wundervolles Mädchen. Sie ist klug und wunderschön und außerdem immer da wenn man sie braucht." Ich nickte leicht. "Wenn du sie liebst dann sag es ihr doch. Oder zeig es ihr." Er nickte wieder und sein Blick wurde ein wenig ernster. "Ich werde es ihr zeigen...." sein Gesicht näherte sich meinem und sein warmer Atem strefte mir über meine Lippen. Ich war so unsicher, doch diesen Moment würde ich voll und ganz ausnutzen. Zögerlich überbrückte ich die letzten Millimeter die unsere Gesichter voneinander trennten und legte meine Lippen sanft auf seine. Er schloss die Augen und ich tat es ihm gleich. Sofort erwiderte er den Kuss, genauso zaghaft wie ich, doch voller Leidenschaft. Es hätte noch ewig so weiter gehen können, doch plötzlich hörte man wie jemand, wahrscheinlich Taddl, die Wohnungstür aufschloss. Erschrocken fuhren wir auseinander und sahen uns an. Beschämt sah ich zu Boden und wurde Rot. "Hey Ardy ich bin wieder da!" Erklang die tiefe Stimme seines Mitbewohners. Taddl kam zu uns ins Wohnzimmer und lächelte mich an. "Ach hey Pia lange nicht mehr gesehen." Ich lächelte ebenfalls und umarmte ihn zur Begrüßung kurz. "ja stimmt." Er sah zwischen mir und Ardy hin und her. "Was macht ihr so?" Sofort wurde ich wieder rot. Taddl fing an zu grinsen. "Aha ok. Gut gut dann will ich euch mal nicht stören. Ich geh hoch zu Simon. Bis später ihr beiden." Mit diesen Worten verließ er die Wohnung und hinterlies ein peinliches Schweigen. "Pia?" Ardy sah mich mit einem unsicheren Blick an. Fragend sah ich zurück und wartete das er irgendwas zu dem Kuss sagte. "Ich... möchtest du mit mir zusammen sein?" Ich lächelte und nickte leicht. Freudig kam er auf mich zu und küsste mich nocheinmal. Diesmal stürmisch und viel fordernder als zuvor.

Mein Herz klopfte wie wild und in meinem Bauch tobte ein Feuerwerk.

All die schlechten Gefühle die sich die Jahre über angestaut hatten waren wie weggeblasen.