Das Blut pochte in seinen Ohren, als er sich in der Dunkelheit aufraffte und versuchte seine schmerzende Hüfte zu ignorieren, die seinen Fall abgefangen hatte. Er rannte zielstrebig auf die nächste Kreuzung zu, bog links ab und kam in einer kleinen Seitengasse zum Stehen. Mit angehaltenem Atmen versuchte er im blassen Licht des Mond zu erkennen, ob seine Opfer ihm gefolgt waren. Schritte, die sich ihren Weg über die gepflasterte Straße bahnten, waren zu hören. Panik stieg in ihm auf, als er sich das fremde Blut aus seinem Gesicht wischte. Da der Weg nach vorne versperrt war, griff er verzweifelt nach der Regenrinne, an welche er sich kurz zuvor gepresst hatte, zog sich nach oben und wurde eins mit dem Schatten des Daches.
"Es tut mir Leid Vater, ich war mir so sicher, ich hätte etwas vor Salas Haus gespürt. Vielleicht bin ich noch nicht bereit." "Mach dir keine Sorgen Viola, deine Fähigkeiten werden sich bestimmt noch entwickeln, bis dahin tröstet es dich vielleicht, dass ich nichts mehr von ihm spüre, obwohl er nicht weit entfernt sein kann. Der neue ist ziemlich gut, keiner konnte sich bis jetzt so gut vor uns tarnen. Komm wir geben Meldung. Vielleicht sind die anderen fündig geworden."
Enttäuscht und müde trottete Viola hinter ihrem Vater her, der mit grimmiger Miene, die gegenüberliegende Seitengasse anpeilte, um das Gasthaus zum goldenen Topf zu betreten. Obwohl es den ganzen Tag nicht geregnet hatte, war der Boden feucht und kündigte jedem, der es darauf anlegte, neue Besucher an.
Am Tresen angekommen, bestellte ihr Vater wie immer zwei heiße Haki mit zwei Schuss Rum, die im voraus mit einem Silberstück bezahlt wurden. Auf der Münze zeichneten zwei sich überkreuzende Federn ab. Der Wirt nickte und verließ den Tresen. Viola und ihr Vater folgten ihm die Treppe hinauf in einen langen hölzernen Flur. Mitten auf dem Flur blieb der Wirt stehen und klopfte zweimal lang und einmal kurz. Die Tür wurde geöffnet und die beiden wurden mit den hämischen Worten: "Endlich, wie immer die letzten, ich sagte doch wir verschwenden nur Zeit, wenn wir Viola mitnehmen", begrüßt. Nic warf der Sprecherin einen vernichtenden Blick zu : "Wir alle haben heute Zeit verschwendet, Sylpha, ein Mörder treibt sich in der Stadt herum. Diesmal ist zumindest niemand gestorben, allerdings haben wir nicht einmal ansatzweise einen Hinweis, auf unseren Täter." Nic blickte meinen Vater hoffnungsvoll an:"Konntet wenigstens ihr etwas in Erfahrung bringen?"
Seufzend ließ sich mein Vater auf dem Holzstuhl , der ihm hingestellt worden war, nieder. "Diesmal konnte ich ihn kaum spüren. Die anderen, haben wenigstens ihre Kraft nicht verbergen können, aber diesmal sind wir nur in einer leeren Seitenstraße gelandet." Sylpha fragte unschuldig:" Wie seid ihr denn in die Seitengasse gelangt, wenn ihr ihn wenigstens ein wenig spüren konntet. Habt ihr euch verlaufen Meister?" "Nein, Viola hatte etwas vernommen, vielleicht war es geplante Ablenkung oder ihre Fähigkeiten haben sich noch nicht ganz entwickelt, aber auf einmal war meine Färthe verschwunden."
Triumphierend blickte Sylpha Nic an. Nic vermied es Viola in die Augen zu schauen und räusperte sich: "Viola, wir müssen dich leider bis auf weiteres von der Jagd ausschließen."