"So dat war der letzte.", meinte der Mann und stellte den Karton neben sich auf den Boden. "Endlich." seufzte das Mädchen hinter ihm. "Es ist eine Tortur die Umzugskartons in den fünften Stock zu schleppen." "Na auf meinem Mist ist das ja nicht nicht gewachsen. Ich hab lediglich wegen der schönen Aussicht zugestimmt und uns hier oben bis auf die Nachbarn keiner hört, wenn ich wieder eine Vision habe oder neue Kräfte entwickele.", erwiederte der Mann. "Solange du nicht plötzlich in einer belebten Fußgängerstraße verschwindest oder die Nachbarn unter uns inflagranti bei intimen Dingen erwischt ist es mir egal was du machst Alex.", rief das Mädchen aus einem der Räume. "DAS WAR EINMAL CELINE! UND DAS WAR FÜR MICH PEINLICHER ALS FÜR DIE NACHBARN!", schrie Alex hysterisch. "Wissen die eigentlich davon?", erkundigte sich Celine neugierig. "NEIN!", war seine Antwort und wurde rot wie eine Tomate bei dem Gedanken, dass die Nachbarn was mitbekommen haben könnten. "Was kannst du bisher alles für Kräfte einsetzen?" "Auf jedenfall keine, die die Kartons sich von alleine ausräumen lassen. Also sollten wir einen Zahn zulegen und uns beeilen, damit wir noch heute fertig werden.", meinte Alex und schleppte einen der Kartons in die fast fertig eingerichtete Küche. "Das einzige was wir noch machen müssen wären unsere Zimmer, die Küche und das Wohnzimmer einrichten.", erwiederte Celine. "Uhm... Erinnere mich doch bitte daran, dass ich am Samstag meinen Freund vom Bahnhof abholen muss. Achja und wir müssen noch einkaufen gehen.", sagte Alex gedankenversunken und starrte den Karton vor ihm an. "Celine?", fragte er langsam. "Ja?", erwiederte seine Freundin. "Hast du den Karton aus Spaß mit meinem Namen und unserer Adresse beschriftet?", fragte er stirnrunzelnd seine beste Freundin. "Messer, Axt oder Schrotflinte?", lautete die Gegenfrage. "Wir können das Teil aber auch gerne aus dem Fenster schmeißen. Wenn es Laut gibt, war's was lebendiges." Alex starrte sie verstört an. "Also ich denke eine ganz normale Schere reicht.", erwiederte er vorsichtig. "Ah du willst das Teil abstechen.", seine Freundin schaute ihn interessiert an. "Nein! Ich will den Karton nur öffnen!", schrie Alex fast panisch. "Aber bitte in deinem Zimmer. Sollte das Ding nämlich explodieren, jagt es wenigstens nur dein Zimmer in die Luft und nicht die halbe Wohnung.", mit diesen Worten wandte Celine sich wieder dem Umzugskarton vor ihr zu. "Na vielen Dank auch.", grummelte ihr Mitbewohner und verschwand in sein Zimmer. Mit einer Schere versuchte er den Karton zu öffnen, rutschte aber immer wieder ab. Seufzend holte Alex ein Cutter-Messer aus seiner Hosentasche und schneidete den oberen Teil des Kartons auf, danach hob er den Deckel ab. Zum Vorschein kamen ein schwarzer Kimono und mehrere Schriftrollen, sowie ein Blatt Papier worauf stand: Wir sehen uns Kleine. "Hier steht irgendso ein hotter Typ an der Tür, der fragt nach dir.", riss Celine ihren Mitbewohner aus seinen Gedanken. Dieser brauchte einen Moment bis diese Nachricht zu ihm durchdrang. Verwirrt nickte er und machte sich auf den Weg zur Tür. "Hey Steve. Wie weit seid ihr?", begrüßte Alex den unangekündigten Besucher und bat ihn in die Wohnung. "Mir geht's auch gut. Danke der Nachfrage.", meinte Steve belustigt. Sein Gegenüber schaute ihn genervt an, worauf Steve entschuldigend die Hände hob. "Ich hab eine gute und eine schlechte Nachrichten. Die gute ist: Wir haben es geschafft ein Portal zu erschaffen. Und jetzt kommt die Schlechte: Es ist zu instabil um jemanden rein schicken zu können.", sagte er. "Okay. Hauptsache wir wissen das es möglich ist Portale zu bauen. Das ist alles was zählt.", erwiederte Alex. "Na gut ich will euch auch nicht lange stören und sage: Auf Wiedersehen.", verabschiedete sich Steve und verschwand. "Wenn du willst können wir auch morgen die Wohnung fertig einräumen. Es ist ja nicht mehr viel.", schlug Celine vor. "Wir könnten den Nachbarn auch ein Begrüßungs-Ständchen singen.", sagte Alex grinsend. "Guten Tag ich heiße Felix Peter?", erwiederte seine Mitbewohnerin und er nickte. Kurz darauf konnte man im ganzen Haus, die beiden dreistimmig singen hören, nämlich laut, schief und mit Begeisterung.
>> Guten Tag ich heiße Felix Peter und ich bin heute Ihr Notfallsanitäter. Der Notarzt kommt ne halbe Stunde später und bis dahin unterhalten wir uns nett, hier am Bett. Ich guck auf's EKG, es hebt und senkt sich in PQRS&T, überall. Sehen Sie's mir bitte nach, dass ich Sie mal frag: Tut sowas denn überhaupt nicht weh, doch total! Tja tut mir leid vor Ihnen steht Felix Peter, nicht Doktor Schmidt. Ich bin nur Notfallsanitäter. Der weiße Engel kommt ne halbe Stunde später und bis dahin unterhalten wir uns nett, hier am Bett. Ich ruf die 112 schnell den Notarzt herbei, denn was der darf, dass darf ich nicht. Würd Ihnen die Schmerzen ja gern neh'm, da kann ich sie versteh'n, doch dafür lande ich vor Gericht. Ich hol den Rettungshocker raus, obwohl so mancher Patient gar nicht krank ist und auch laufen könnt'. Tja so ist der Beruf und was er mit uns macht. Wir Sanitäter kommen gerne bei Tag und auch bei Nacht. Ich bin Krankenwagenbelademeister. Ja das ist mein Beruf, so heißt er.<<
Sie waren gerade fertig mit dem Lied, als jemand gegen die Tür schlug. Alex ging zur Tür und öffnete diese. Der Störenfried wollte gerade mit Schwung nochmal klopfen und haute ihm fast die Faust ins Gesicht. Alex reagierte geistesgegenwärtig und fing die Faust seines Gegenübers gekonnt ab. "SAGEN SIE MAL: TICKEN SIE NOCH GANZ SAUBER?! ES IST MITTEN IN DER NACHT!", wurde er angeschnauzt. "Nö. Wat glauben 'se wieso wir bei der Polizei arbeiten.", antwortete Alex ruhig. "Also ein Kollege von uns. Auf welcher Wache arbeiten 'se denn?", erkundigte sich sein Gegenüber. "Inspektion 5 Köln-Mülheim.", war die knappe Antwort. "Okay. Ich würde Sie bitten etwas leiser zu sein.", sagte der Mann vor der Tür. "Werden wir. Schönen Abend noch.", erwiederte Alex und auch der Mann verabschiedete sich. Seufzend schloss Alex die Tür. " Wer war dat?", fragte Celine aus dem Wohnzimmer. "Irgendein Kollege von uns.", antwortete ihr Mitbewohner. "Hast du Hunger?" "Nee. Will einfach nur noch ins Bett.", meinte Alex und ging auf sein Zimmer. Er schrieb noch etwas mit seinem Freund, bevor er in einen tiefen, traumlosen Schlaf fiel. Keiner bemerkte die Person, die im Schatten der Straßenlampen stand und das Haus indem die beiden wohnten beobachtete. Diese verschwand genau so schnell wie sie gekommen war in einem Strudel. Das einzige was noch an diese Person erinnerte, war ein leichter Geruch von Fäulnis, Krankheit und Tod.
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So ich hab's dann auch mal geschafft dieses Kapitel zu schreiben und hochzuladen. Seht es als verspätetes Geburtstagsspecial ;)
Peace out
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Mein verdammtes Leben
FantasyWas tun wenn vom einen auf den anderen Tag nichts mehr so ist wie es war? Was passiert wenn es nicht so sein wird wie eigentlich geplant? Was geschieht wenn sich eine Prophezeiung erfüllt? Was soll man machen wenn Leute einem nach dem Leben trachten...