Es war ein grauer Septembermorgen, als Alexis Livsey in ihrem Zimmer auf dem Boden saß und ihren Rucksack packte. Es stand eine Wanderung an, und obwohl Alexis die Natur liebte, konnte sie sich nicht wirklich freuen. Sie bekam die letzten Nächte kaum ein Auge zu, und wenn sie dann doch einmal schlief, hatte sie einen Albtraum nach dem anderen. „Alexis, bist du fertig?“, rief ihre Mutter von der Küche aus. „Gleich!“, rief Alexis zurück und stand vom Boden auf. Sie schaute zum letzten Mal, ob sie nichts vergessen hatte und ging in Gedanken nochmal alles durch: „Proviant, Taschenmesser, Taschenlampe, Kamera, Regenschutz…“
Schließlich ging sie samt Rucksack nach unten, wo ihre Mutter schon ungeduldig auf sie wartete. „Du musst dich beeilen, dein Schulbus kommt gleich!“, drängelte sie und tippte auf ihre Armbanduhr. Genervt verdrehte Alexis die Augen, nahm sich einen Apfel vom Küchentisch und zog sich ihre Wanderschuhe an. „Tschüss, bis am Abend!“, rief sie und ging zur Haustür hinaus. Auf dem Weg zur Bushaltestelle holte sie Elijah ab. Er war Alexis‘ einziger und zugleich bester Freund. „Hey Lexi!“, rief er und fuhr sich durch sein blondes Haar. „Man, wie oft habe ich dir schon gesagt dass ich Alexis genannt werden will, Eli?“, sagte Alexis und grinste. Elijah erwiderte: „ Und wie oft habe ich erwähnt, dass ich nicht Eli genannt werden will?“ Anstatt ihm eine Antwort zu geben, umarmte sie ihn und die beiden gingen weiter, bis sie an der Bushaltestelle ankamen. „Alexis, was ist heute los mit dir? Sonst redest du immer wie ein Wasserfall“, murmelte Elijah und sah sie fragend an. „Es ist nichts, ich hab einfach keine Lust auf diese Wanderung“, antwortete sie und starrte auf den Boden. Sie spielte mit dem Gedanken, ob sie Elijah von ihren Albträumen berichten soll, lies es aber sein. Es waren schließlich nur Träume. Gerade als Elijah ihr erneut eine Frage stellen wollte, kam der Bus. Beide stiegen ein und mussten, wie immer, stehen, da kein Platz mehr frei war. Die ganze Fahrt über redeten sie kein Wort miteinander, da beide Kopfhörer aufhatten und Musik hörten.
Als der Bus vor der Schule hielt, waren sie die Ersten, die ausstiegen und auf das Schulgebäude zugingen. Die Fassade hatte schon bessere Tage gesehen und war in einem langweiligen Grau gehalten, das den Himmel nahezu perfekt ergänzte. Elijah und Alexis betraten das Schulgebäude und gingen über die Schülergarderoben in den Innenhof, um sich auf ihren Stammplatz zu setzen, der Bank neben dem Baum. „Hoffentlich fängt es nicht an zu regnen“, seufzte Alexis, als sie sich mit dem Kopf gegen Elijahs Schulter lehnte. „Mhm“, sagte er nur und schloss die Augen. „Elijah? Ist irgendwas? Geht es dir nicht gut?“, fragte Alexis besorgt und musterte ihn. „Ich habe nur leichte Kopfschmerzen, es ist aber wieder alles gut. Mach dir keine Sorgen“, antwortete er und lächelte. Das Klingeln ließ beide aufspringen. Alexis scherzte: „Daran werden wir uns wohl nie gewöhnen, oder? Aber komm jetzt! Ich würde zwar gerne den Bus ‚verpassen‘ und mich zu Hause vor den Fernseher legen, aber du weißt das das nicht geht.“ „Du weißt aber schon dass ich meinen Vater anrufen kann damit er uns abholt?“, fragte Elijah sie. „Ja, aber wir ziehen das durch. Es ist nur ein Nachmittag, den werden wir schon überleben!“, meinte Alexis, nahm seine Hand und rannte mit ihm zum Bus. Erst später merkte sie, dass sie mit dieser Aktion nicht nur ihr, sondern auch Elijahs Leben in Gefahr gebracht hat.
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Die Prüfung
رعبEs sollte ein ganz normaler Schulausflug werden. Sollte. Denn was als harmlose Wanderung beginnt, wird schon bald zur Hölle für Alexis und ihre Klassenkameraden. Wer oder was lauert ihnen auf? Warum verschwinden immer mehr Schüler? Warum gibt es kei...