Graue Wolken bedeckten den Himmel und verpassten der Welt einen eintönigen, kalten Schleier, wie man es von den sonst so warmen Sommertagen eigentlich nicht gewöhnt war. In der Ferne ertönte immer wieder das leise Donnern eines fernen Gewitters, welches jedoch näher heran zu ziehen schien. Grüne Wiesen, welche von einem dünnen Zaun umgeben waren, erstreckten sich über eine große Fläche und Wege aus hellem Kieselstein zogen sich hindurch. Einige Bäume standen hier und dort und wogen ihre Blätter im Wind. Doch zwischen der so schönen und friedlich wirkenden Landschaft, herrschte eine stille Atmosphäre von Trauer und Verlust. Ein junger Mann, gekleidet in einen schwarzen Anzug, lief durch das Tor und ein tiefes Seufzen entwich ihm. Die weißen Kieselsteine gaben immer wieder ein Knirschen von sich, mit jedem Schritt, den er tat. Es wirkte als würde sogar das Wettertrauern und als er seinen Kopf gen Himmel hob, fingen kleine Regentropfen an hinab zu fallen.
Sein Gesichtsausdruck war kühl und unter seinen Augen lagendunkle Schatten, die ihn älter wirken ließen, als er eigentlich war. Erneut seufzte er schwer und vergrub die Hände in den Hosentaschen des schwarzen Anzuges, während der Nieselregen von gerade schnell in einen strömenden Regenschauer überging. Er lief etwas schneller und fand kurzzeitig Schutz unter einer der Trauerweiden, welche am Wegesrand standen und ihre Blätter klagend unter der Last der Regentropfen wogen. Er entschied sich für eine Weile unter der Weide stehen zubleiben und gedankenverloren ließ er seinen Blick in die Ferne schweifen. Bereits zuvor hatte er einige der ordentlich hergerichteten Gräber entdeckt, welche geordnet in der grünen Landschaft standen und ein Bild von kühler Trauervermittelten, doch er hatte sie ignoriert, wie als wolle er nicht wahr haben, dass er diesen Ort nun letzten Endes doch besuchte.
Er schluckte und wandte seinen Blick erneut ab, da der Gedanke an das anstehende Ereignis bereits für einen Kloß in seinem Hals gesorgt hatte. „Reiß dich zusammen Max!" Sagte er leise und mit rauer Stimme zu sich selbst und schüttelte kurz mit dem Kopf, um die hervorkommenden Tränen zu unterdrücken. „Du hast es versprochen..." Er richtete die orangerote Nelke an der kleinen Tasche seines Anzuges, welche durch seine schnellen Schritte von eben, verrutscht war. Der Regen hat sich zwar noch nicht verändert, doch er entschied sich weiter zu laufen. Er wollte nicht zu spätkommen. Nicht heute...Während der Regen seine schwarzen Haare, die bis eben noch ordentlich und zurechtgemacht saßen, aus ihrer Form brachte, war sein Blick starr auf den Boden gerichtet. Er kickte gelegentlich einen Stein vor sich her, während sich in seinem Kopf die Erinnerungen der letzten Monatewiderspiegelten. Seine Schritte wurden immer langsamer, während er sich seinem Zielnäherte und die Gedanken ein bittersüßes Gefühl der Nostalgie und des Schmerzes in ihm zurückließen. Der Kloß in seinem Hals schnürte ihm mittlerweile fast die Luft ab und er kämpfte immer noch mit den Tränen. Das Atmen fiel ihm schwer und für einen Augenblick zweifelte er daran, ob er das hier konnte. Ob er nicht lieber umdrehen und vor alldem hier wegrennen sollte. Doch das konnte er nicht. Vor seinem Inneren Auge tauchten immer mehr Erinnerungen auf und er sah sie vor sich so nah und doch war sie nicht greifbar. Er erinnerte sich noch genau daran, wie alles war... Wie sie war...
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The Last Sunrise
Adventure„Wir bestehen eigentlich alle aus Sternenstaub." Sagte Kacey irgendwann und hob ihre Hand, als könnte sie nach den Sternen greifen. Alle in der Runde mussten unwillkürlich schmunzeln. „Und irgendwann werden wir wieder zu Sternenstaub... zu Sternen...