KAPITEL 7

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Nächstes Kapitel, und langsam geht's um das eigentliche Thema dieses 3. Teils hier. Mark wird doch ein bisschen brauchen, aber es gibt jemandem, dem eigentlich schon sehr klar ist, was er will... Und braucht.
Und wie das so ist, sind es meist die besten Freunde, die einen darauf bringen, was man selbst noch gar nicht so sieht 😁

Aber wie das so ist bei mir, wird's nicht leicht für die beiden, zusammen zu kommen in ihren Vorstellungen und Träumen 🤔😁😁🤭

Freue mich auf eure Kommentare!
Eure Reniawen

**

Mark

Seufzend stieg Mark aus dem Jeep und schloss selbigen ab. Er nahm die beiden Bilder, die Jamila für sie gemalt und die Paddy über allem völlig vergessen hatte, an sich und schlenderte langsam zur Hotelanlage zurück. Selbstverständlich wollte er Paddy diese paar Minuten geben, war es doch kein Geheimnis, wie sehr ihn dieser ungeplante Besuch bei Jamila zuhause berührt hatte. Und auch mit Mark hatten diese wenigen Stunden etwas gemacht, war er sicher, dass diese Bilder ihn eine ganze Weile lang nicht loslassen würden. Jamilas Unbekümmertheit, mit der sie ihnen ihr Zuhause gezeigt hatte, Imaras Pläne und ihre Herzlichkeit hatten Mark tief bewegt, aber auch Paddys Offenheit, mit der er so gar nicht gerechnet hatte. Dieses Mädchen machte etwas mit ihnen, auch wenn Mark sich noch nicht sicher war, was, und gewiss tat es ihnen gut, mal eine kurze Weile für sich zu sein, nach diesem bewegenden Tag durch zu schnaufen.

Mark fand Paddy weder in ihrer Suite noch auf dem Balkon. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass Paddy hier war. Sicher war er spazieren, unten in der Walker Bay, suchte die Ruhe der Natur, und Mark konnte ihn so gut verstehen. Es war dieser Spagat zwischen dem, was sie tun konnten und jenem, was too much wäre, und auch ihm fiel es doch immer schwerer, je besser und näher der Kontakt zu Jamila war.
Eine kurze Weile beobachtete Mark das dunkelrot-orangene Farbenspiel der über der Bay untergehenden Sonne, dann griff er zu seinem Handy und checkte ein paar Nachrichten. Er hoffte, dass Paddy zurück war, bevor es gänzlich dunkel wurde, dass er sich nicht noch verirrte, sollte er draußen unterwegs sein. Aber noch wollte Mark damit warten, seinen Liebsten zu suchen. Er verstand, dass Paddy die Ruhe brauchte, um den nötigen Abstand wieder zu finden.

Er sah, dass Lena online war, lächelte und rief sie kurzerhand an. Dies war einer der wenigen großen Unterschiede zwischen Paddy und ihm. Paddy musste nach solch bewegenden Tagen allein sein mit seinen Gedanken; Mark fühlte das Bedürfnis zu reden.
»Forsterchen!«, nahm Lena wie gewohnt fröhlich das Gespräch sofort an. »Habt ihr euch in eurem Südafrika schon die Köpfe eingeschlagen, oder warum findest du in deinem Traumurlaub mit deinem Traumtypen noch Zeit, deine beste Freundin anzurufen?«
»Ey, hab ich jemals vergessen, dich anzurufen, Schatz?«, grinste Mark, verzog aber gleich darauf das Gesicht.
»Willst du darauf wirklich eine Antwort?«, kicherte Lena. Doch auch sie wurde rasch wieder ernst. »Wie geht’s euch da unten, ich hoffe, du rufst nicht wirklich an, weil ihr euch gezofft habt oder so?«
»Haben wir nicht«, sagte Mark, und manchmal wunderte er sich wirklich darüber, dass es noch immer so harmonisch war zwischen Paddy und ihm. Aber Mark genoss es, sehr, vor allem nach dem letzten Sommer, nach ihren vielen Streitigkeiten. Inzwischen war ihm sehr bewusst, dass auch er seinen Teil wohl dazu beigetragen hatte, Paddy mit seinem Outing ein wenig unter Druck gesetzt hatte, dabei hatte er doch genau das gar nicht gewollt. Aber sie hatten sich wieder und wieder zusammen gerauft und Mark konnte sich nicht mehr vorstellen, ohne Paddy zu sein. »Wir waren heute bei Jamila. Also, in der Schule, und dann wollte sie uns unbedingt ihr Zuhause zeigen.«

»Oh, okay«, verstand Lena augenblicklich. »Und ihr habt das echt gemacht?«
»Paddy konnte nicht nein sagen«, sagte Mark grüblerisch. »Es war echt krass. Ich meine, ich habe mit genau so etwas gerechnet, aber es dann wirklich zu sehen… das war übel. Besonders für Paddy.« In wenigen Worten erzählte er von dem bewegenden Besuch bei Jamila zuhause.
»Wow, das tatsächlich sehr krass«, stimmte Lena zu. »Und jetzt?«
»Paddy ist draußen irgendwo, brauchte nen Moment für sich«, sagte Mark bedrückt. »Ich meine, ich… es war wirklich heftig, das alles zu sehen, aber es geht ihr gut. Sie liebt ihr Zuhause, und Imara tut wirklich alles, was sie kann.«
»Naja, das hat den Paddy bestimmt an seine Kindheit erinnert«, meinte Lena. »Für ihn war’s ja auch nicht immer einfach. Ist nicht leicht für ihn, bei seinem Leben, Mark. Seiner Familie, mit allem. Und, naja… bei Kindern geht’s ihm ja immer ganz nah irgendwie. Verstehe ich total. Auch kein Wunder bei der riesen Family.«
»Ja, das stimmt«, nickte Mark. »Ich verstehe ja auch, dass es krass ist für ihn.«
»Kinder sind offenbar sehr wichtig für dein Paddychen«, meinte Lena da und Mark runzelte die Stirn. »Ich meine so… in seinem Leben.«

Higher LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt