Finnische Liebe

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Lilli setzte sich mit gesenktem Kopf auf die Bank vor dem Infopunkt. Sie war wütend, traurig und enttäuscht zugleich. Also holte sie sich ihr Handy und ihre Kopfhörer aus der Tasche und drehte sich die Musik von ihrer Lieblingsband "Sunrise Avenue" voll auf. "Hat ihre Mutter sie wirklich versetzt?" ging es ihr die ganze Zeit durch den Kopf. Auf einmal tippte jemand an Lillis Schulter. Sie zuckte auf, drehte sich um und schaute in die Augen ihrer Mutter. Beide fielen sich in die Arme und Lillis Mutter liefen ein paar Tränen über die Wangen. Als sie sich wieder lösten liefen die beiden eingehakt zur Gepäckausgabe. Zum Glück kam Lillis Koffer schnell und die beiden konnten sich auf den Heimweg machen. Vom Flughafen bis zum Haus von Lillis Mutter war es ein kleines Stück und die beiden hatten genug Zeit zum quatschen. Auf einmal waren die beiden in einer wunderschönen Gegend Helsinkis. Lilli saß mit offenem Mund da und schaute aus dem Fenster. Plötzlich hielt das Auto an und Lillis Mutter sagte: "Wir sind da. Hier in der Nummer 10 wohne ich." Lilli war sprachlos. Sie wohnte auch in einem ziemlich großen Haus, aber das Haus ihrer Mutter war bestimmt doppelt so groß. Lillis Mutter lachte und nahm Lilli an die Hand. Sie zog sie zur Haustür und Lilli stand reglos davor. Dann sagte ihre Mutter: "Klingel schon mal, Mikko müsste da sein. Ich hole so lange deine Koffer aus dem Kofferraum." Lilli war gespannt den neuen Freund ihrer Mutter kennen zu lernen. Sie traute sich gar nicht zu klingeln, bis ihre Mutter auf einmal schrie: "Lilli, klingel jetzt!" Also drückte Lilli auf die Klingel und ihr Herz fing an zu rasen. In ihrem Kopf flogen tausende Bilder rum, wie er aussehen könnte.. aber dann wurde sie durch das Öffnen der Tür aus ihren Gedanken gerissen. "Uff" entfuhr es Lilli. Lillis Mutter beugte sich zu ihrem Freund und gab ihm einen dicken Kuss. Dann hakte sie sich bei Lilli ein und sagte: "Lilli, dass ist Mikko, mein Freund.. und Mikko, dass ist Lilli meine Tochter." Mikko wollte Lilli die Hand geben doch die stand wie angewurzelt da und starrte ihn an. Dann fing sie aufeinmal an zu schreien: "Ääh sorry, dass klingt jetzt doof aber bist du Mikko Ensio der Manager von Sunrise Avenue?" Lillis Herz ging so schnell, dass sie fast keine Luft mehr bekam. Mikko umarmte Lilli und flüsterte ihr ins Ohr: "Ja, ich bin Mikko Ensio, aber woher kennst du mich und wie hast du mich erkannt?" Lilli traute ihren Augen nicht, Mikko der Manager ihrer absoluten Lieblingsband "Sunrise Avenue" ist der neue Freund ihrer Mutter. Sie träumt doch, dachte sie sich als sie still ins Haus lief und sich auf der Couch niederlaß. Dann sagte sie: "Mama, beiß mich mal, ich träume doch." Mikko und Lillis Mutter fingen an zu lachen. Daraufhin fragte Mikko Lilli nochmal: "Woher kennst du mich, in Deutschland kennt mich doch so ziemlich niemand?" Lilli sagte: "Ääh Mikko, ich bin ein riiiiiießen "Sunrise Avenue" Fan, also ein richtiger Fan, so mit Leib und Seele.. und ich würde alles dafür tun einmal mit ihnen reden zu können." Mikko setzte sich neben sie und sagte: "Na, wie wärs, wenn wir sie morgen bei einer Bandprobe besuchen kommen.. ich muss nur kurz Bescheid sagen, sie haben bestimmt nichts dagegen." Schon war Mikko aus dem Zimmer verschwunden und man hörte ihn nur noch leise irgendetwas auf Finnisch zu prapeln. Lilli nahm ihre Mutter in den Arm und sagte: "Ich glaub das alles nicht.. Ohh Mama, ich hab dich so vermisst." Lillis Mutter gab ihr einen Kuss auf die Stirn und flüsterte: "Ich dich auch, mein Engel." Auf einmal kam Mikko gut gelaunt ins Zimmer und sagte: " Ich hab mit den Jungs geredet, sie haben kein Problem, wenn ich dich mit zur Bandprobe nehme." Lilli konnte es einfach nicht glauben, deshalb sagte sie dazu einfach nichts. Mikko kam auf Lilli zu, nahm sie auf den Rücken und so schleppte er sie due Treppen hoch ins Gästezimmer. Das Gästezimmer war rießig, sogar größer als ihr eigentliches Zimmer zu Hause bei ihrem Vater. Lilli war wieder sprachlos und so erschöpft und durcheinander, dass sie sich einfach aufs Bett fallen ließ und sich in die Bettdecke einmummelte. Ihre Mutter und Mikko sagten ihr noch: "Gute Nacht" doch sie war schon längst eingeschlafen.