Anmerkung: Dieser Oneshot ist für meine liebe Freundin, AliceAckermann. Sie schreibt selbst auch richtig tolle Geschichten und zwar in dem Fandom zu My Hero Academia [Dabi/Hawks], die man unbedingt gelesen haben sollte. Außerdem ist sie mir immer wieder eine sehr große Unterstützung und Hilfe, wofür ich mich herzlich bedanken will. Aber nicht nur dafür, sondern auch für all die Gespräche, die Lachanfälle und die Zeit, die sie sich immer für mich nimmt. Und ebenfalls dafür, dass sie mir oft die Zweifel genommen hat, wenn ich mal wieder darin ertrunken bin.
Meine liebe, wundervolle Alice. Ich wünsche dir alles Liebe und Gute zu deinem Geburtstag! Hoffentlich gefällt dir diese kleine Geschichte und versüßt dir den Tag zumindest ein wenig. Danke für alles! ❤
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»Atsushi-kun… Draußen steht jemand, der dich gerne kurz sprechen würde.«
Natürlich hatte sich Atsushi darüber gewundert, dass dieser jemand nicht ins Innere des Detektivbüros kam und auch darüber, dass Dazai so seltsam grinste. Doch als er Akutagawa erblickte, der neben dem Eingang der Mauer lehnte, konnte er seinen Augen nicht trauen.
»Was machst du denn hier?«, fragte der junge Detektiv entgeistert.
»Gehen wir ein Stück.«
Akutagawa wartete nicht auf eine Antwort, sondern stieß sich lässig von der Mauer ab und ging die schmale Gasse zwischen dem Café Uzumaki und dem Gebäude daneben hinunter. Atsushi folgte ihm mit schnellen Schritten.
»Ich wollte mich dafür bedanken, dass du meiner Schwester neulich geholfen hast, als sie von diesem Computer-Nerd und Higuchi bedrängt wurde. Sie hat mir alles erzählt«, sagte der Schwarzhaarige, ohne sein Gegenüber anzublicken.
»Nicht der Rede wert.«
»Doch, das war keine Selbstverständlichkeit. Darum… wenn ich dir einen Gefallen tun kann… nur ganz ausnahmsweise…«
Es war das erste Mal seit langem, dass sie einander wieder gegenüberstanden. Bei ihrem letzten Treffen hatten sie, wie so oft, gestritten und anschließend beschlossen, getrennte Wege zu gehen. Ihre Beziehung – wenn man es überhaupt so nennen konnte – war ohnehin viel zu gefährlich und von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Immerhin gehörten sie verfeindeten Organisationen an. Dadurch hatten ihre Verabredungen immer heimlich stattfinden müssen und waren ausschließlich körperlicher Natur gewesen – zumindest hatten sie sich das einreden wollen. Doch beide wussten, dass dies nicht stimmte und dass sie einander weitaus mehr bedeuteten, als sie zugeben wollten. Denn Gefühle dieser Art würden alles bloß komplizierter machen, vor allem dann, wenn man sie laut aussprach und sich dazu bekannte. Deshalb hatten es beide immer vermieden, dieses Thema anzusprechen und auch, weil sie selbst nicht wussten, wie sie damit umgehen sollten. Denn aufrichtige Zuneigung war etwas, was sie beide nie zu spüren bekommen hatten und somit nur schwer annehmen konnten. Auch aus diesem Grund hatten sie sich ihre Gefühle bisher nicht gegenseitig gezeigt, außer wenn sie miteinander intim geworden waren. Das waren die einzigen Momente, in denen sie frei von all ihren Gedanken, Zweifeln und Ängsten gewesen waren. Ansonsten schwirrten in ihren Köpfen immer die Worte, die ihnen so oft eingeprügelt worden waren, bis sie sie geglaubt hatten. Dass sie schwach und unnütz wären; dass es niemanden interessierte, wenn sie auf der Straße verrecken würden; dass niemand sie je brauchen oder gar lieben würde; dass die Welt ohne sie ein besserer Ort wäre. Sie waren sich viel ähnlicher, als sie sich eingestehen wollten und vielleicht war auch das der Grund, weshalb sie sich gegenseitig brauchten. Denn sie verstanden einander besser und auf einer tiefergehenden Ebene, als es sonst jemand könnte. Dadurch hatten sie auch einen großen Einfluss auf den jeweils anderen und veränderten sich Stück für Stück, ohne es selbst zu merken.
Atsushi war so tief in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, wie Akutagawa ein wenig näherkam und ihn erneut ansprach. Erst, als der Schwarzhaarige plötzlich einen Hustenanfall hatte, kehrte er in das Hier und Jetzt zurück. Mit einem besorgten Blick eilte Atsushi neben ihn und klopfte behutsam auf seinen Rücken. Akutagawa wollte zwar nie darüber sprechen, weshalb er so oft husten musste, aber der Weißhaarige wusste, dass er gesundheitliche Probleme hatte. Und es wurde noch offensichtlicher, wenn Akutagawa – so wie jetzt auch – Blut hustete. Doch nachdem der Husten sich schließlich wieder gelegt hatte, säuberte der Schwarzhaarige bloß seine Hand und tat so, als ob nichts passiert wäre. So war es bis jetzt immer gewesen und Atsushi erhoffte sich auch nicht mehr, dass er jemals eine Antwort oder Erklärung erhalten würde. Was jedoch nicht hieß, dass es ihm keine Sorgen bereitete. Er hätte zwar diesen Gefallen, den Akutagawa ihm angeboten hatte, nutzen können, um endlich Gewissheit zu erlangen. Allerdings hatte der Weißhaarige bereits eine andere Idee, wofür er diesen nutzen wollte. Denn auch, wenn sie bereits oft miteinander geschlafen hatten, waren sie noch nie auf einem Date gewesen oder hatten mehr als ein paar Stunden zusammen verbracht. Und genau das war es, was Atsushi wollte – zumindest ein einziges Mal.
»Es gäbe da tatsächlich etwas, worum ich dich gerne bitten würde...«
»Gut, dann sag mir, was du möchtest«, forderte der Mafioso monoton.
»Also... dann will ich, dass du mit mir auf ein Date gehst!«
»Spinnst du? Du weißt doch genau, dass-«
»Ich weiß, deswegen wird es auch außerhalb von Yokohama stattfinden!«, unterbrach der Weißhaarige ihn energisch. »Nur... nur dieses eine Mal...«, fügte er noch betrübt hinzu.
»Ausnahmsweise... immerhin schulde ich dir etwas, aber wir müssen uns dort treffen! Wann und wo?«
»Sonntag, um 15 Uhr in Shibuya? Dort gibt es auch einige schöne Parks und viel leckeres Essen«, erzählte Atsushi euphorisch.
Akutagawa nickte bloß knapp, ehe er sich von dem Weißhaarigen abwandte und nonchalant die schmale Gasse verließ. Auch wenn er es nicht mehr sehen konnte, wusste er, dass Atsushi gerade vor Freude bis über beide Ohren strahlte. Der Schwarzhaarige würde es zwar niemals zugeben oder laut aussprechen, aber er mochte das Lächeln des jungen Detektivs. Immer wenn er dessen fröhliches Gesicht sah, breitete sich eine wohlige und kribbelnde Wärme in seinem Inneren aus. Und ganz egal, wie sehr Akutagawa versucht hatte diese zu verdrängen, hatte er doch irgendwann eingesehen, dass er sich nicht dagegen wehren konnte. Einerseits hielt er es für eine Schwäche, doch andererseits gefiel es ihm sogar. Es war ein Gefühl, welches der Schwarzhaarige zuvor nie gehabt hatte und von dem er niemals gedacht hätte, dass er es jemals fühlen würde. Doch dann war Atsushi in sein Leben getreten und auch, wenn sie sich anfangs regelrecht gehasst hatten, hatte sich dieser Zustand nach und nach geändert. Es war Akutagawa selbst bis heute schleierhaft, wie es eigentlich dazu gekommen war. Er wusste bloß, dass sie an diesem einen Tag, als sie sich das erste Mal geküsst hatten, eine Grenze überschritten hatten, ab der es kein Zurück mehr gab. Und er bereute es nicht, genauso wenig wie Atsushi.
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Nur ein Gefallen
FanfictionDurch einen unerwarteten Zufall kam es dazu, dass Akutagawa Atsushi einen Gefallen schuldete. Doch wozu wird der junge Detektiv diesen wohl nutzen? [Akutagawa/Atsushi] 《Dieser Oneshot enthält einen Lemon, also gilt: don't like it? don't read it!》 ...