Natürlich hatte ich bemerkt wie Hireath mich die ganze Zeit angestarrt hatte. Sie irritiert mich. Ich fühle mich angreifbar, mein einziger Schutz, immer unsichtbar zu bleiben war aufgeflogen. Das Mädchen mit den haselnussbrauen Augen, und denn Sommersprossen. Ihr Blick, immer voll Leben und Energie, aufgeschlossen, wach, intelligent, wenn auch ein wenig sonderbar und bizarr, warum genau kann ich nicht sagen, aber es ist etwas an ihr das ich nicht verstehe. Ihr rot-braunes Haar fällt auf ihre Schultern, glänzend, als würde es die ganze Zeit von Sonne beschienen. Sie sieht aus wie jemand der gut zuhört, der sich für alles interessieren kann. Sie hat mich aus dem Konzept gebracht. Sie geht mir nicht aus dem Kopf. Warum hatte sie mich die ganze Zeit angestarrt?
Ich schaudere als mir eine Schneeflocke in den Kragen fliegt. Der Neuschnee ist schön, aber ich kann ihn nicht richtig genießen. Ich habe die ganze Zeit ein so sonderbares Gefühl in meiner Brust, als ob jemand meine Rippen zusammenschnüren würde und ich bekomme kaum Luft. Ich kann es nicht abschütteln, es macht mich fertig, ich verstehe nicht was mit mir geschieht. Ich atme schwer, fange an schneller zu gehen, immer schneller, bis ich irgendwann zu laufen beginne aber alles hilft nichts, ich reiße meine Jacke vom Körper, panisch auf der Suche nach dem was mich so beklemmt und wie ich es loswerden kann. Die Luft fühlt sich eisig an in meiner Kehle, ich will schreien, mich befreien von diesem Gefühl, das ich nicht verstehe. Gedanken kreisen in meinem Kopf, Stress und Panik, unkontrollierbar. Das Gefühl ist immer noch da, ich ziehe an meinem Pullover, panisch, schlage auf meine Brust, bekomme Angst. Was passiert mit mir? Ich weiß nicht was ich tun soll, das Atmen fällt mir schwer. Schließlich gebe ich auf, falle auf die Knie, sinke nieder in den Schnee, immer noch schwer atmend braucht es einige Minuten bis ich mich beruhigt habe.
Verdammt wie hat sie es geschafft mich so anzugreifen, wie hat sie meine Rüstung geknackt, meine Mauern überwunden?
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Der Junge der sich selbst verlor
Short StoryEr war der der immer eine Mütze trug, und immer hinten saß, weil er sich nicht wohl fühlte andere in seinem Rücken zu haben. Er war der der nicht sprach, wenn man ihn nicht fragte, der der lieber alleine als in Gruppen arbeitete. Er war der, den all...