In Gedanken räumt sie die letzten Utensilien von der Obduktion weg, desinfiziert den Tisch und schreibt die gesammelten Informationen nieder. Ihr Kugelschreiber schwingt immer wieder über das weiße Papier. Ein kurzer kritischer Blick, dann legt sie ihr Klemmbrett beiseite und fährt den Computer hoch. Ein lautes summen erfüllt die Pathologie.
Zufrieden macht sie sich an den Bericht und beginnt damit diesen einzutippen. Grade ist sie dabei die letzten Zeilen zu verfassen, da schwingt die Tür der Pathologie schwungvoll auf. Es knackt dabei etwas seltsam. Die Tür sollte die nächsten Tage eindeutig ma wieder geölt werden.
Erschrocken dreht sie sich um, damit sie sehen kann wer so spät noch stört. Die beiden Polizisten schauen sie an, Hansi holt etwas aus seiner Jackentasche und stellt es auf dem Seziertisch ab. Dafür erntet er einen ziemlich genervten Blick von der Pathologin. Hansi verschränkt entschuldigend die Arme ineinander, dabei blickt er an ihr vorbei.
,, Es wäre ganz toll Anja, wenn du das jetzt noch eben untersuchen kannst“
Erneut schaut sie Hansi genervt an, ein Seufzer überkommt ihre Lippen. Hubsi hält sich eher im Hintergrund auf, schaut auf den Boden und tritt von einem auf den anderen Fuß.
,, Ich habe heute eigentlich noch was...“ Doch Hansi unterbricht sie sofort
,, Wenn der dich wirklich gern hat, wird er es verstehen, dass ein Mord wichtiger ist.“ Ein wenig skeptisch schaut Hubsi zu seinem Kollegen.
,, Was schaust jetzt so Hubsi, willst du mir wirklich sagen du würdest eher zu deiner Verabredung gehe als den Mord aufzuklären“
Nun schaut auch Anja zu ihm rüber. Hubsi wird sichtlich nervös
,, Ehrlich gesagt ja, meine Verabredung lebt im Gegensatz zu dem Toten noch. Auf die paar Stunden kommt es auch nicht mehr an“
Hansi schüttelt heftig den Kopf
,, So ein Schmarrn und dann aus deinem Mund. Hubsi der Mörder könnte dann längst über alle Berge sein, dass ist keine Verabredung der Welt wert“
Nachdenklich zuckt Hubsi mit den Schultern, sein Blickt geht wieder in Richtung Boden. Also wendet Hansi sich wieder an Anja.
,, Also Anja was ist jetzt?“
Diese nimmt den Gegenstand und stellt diesen auf ihren Tisch neben dem Computer ab.
,, Ich schau was ich heraus bekomme, dauert aber etwas. Ich muss den Bericht noch fertig machen“
Staller nickt zufrieden.
,, Wir können deiner Verabredung auch bescheid geben, damit der nicht denkt du hast das nur erfunden“
Leicht entsetzt schaut sie Hansi an.
,, Na du musst wirklich keinem bescheid geben, Danke“
Staller nickt nur zufrieden.
,, Dann lassen wir dich mal alleine, ab Hubsi vielleicht bekommen wir noch etwas aus der Ex Frau heraus“ Entschuldigend schaut Hubsi nochmal zu Anja hinüber, bevor er seinem Kollegen folgt.
Dieser wartet bereits auf ihn.
,, Was glaubst du mit wem sie sich trifft, einem der Ärzte?“
Unbemerkt verdreht Hubsi die Augen
,, Keine Ahnung Hansi, geht uns auch nichts an. Trotzdem hättest du ihr das nicht unbedingt heute noch reindrücken müssen.“
Staller zuckt nur mit den Schultern.
,, Doch, wir wollen schließlich alle das der Fall gelöst wird. Aber wenn du keine Lust mehr hast, kannst du auch gehen. Die Befragung schaff ich auch allein, wir sehen uns dann Morgen“
Tatsächlich nimmt Hubsi das Angebot seines Kollegen an, ohne weiter drüber nachzudenken läuft Hubsi nach Hause. Dort legt er seine Dienstkleidung beiseite und zieht sich normale Sachen an. Kurz darauf ist er wieder unterwegs, dieses Mal geht er alleine zur Pathologie. Anja sitzt immer noch am Tisch und versucht alles festzuhalten. Ihr Kopf brennt bereits etwas. So hat sie sich den Tag wirklich nicht vorgestellt, sie hätte bereits bei ihm sein können. Ein leicht genervter Seufzer überkommt ihre Lippen, dabei notiert sie wieder einige Fakten. Erneut knackt die Tür der Pathologie.
Da legt sich ein Arm um ihren Körper und ein Kuss wird ihr auf die Wange gedrückt. Kurz zuckt sie zusammen, lächelt dann aber zufrieden.
,, Wie ist die Lage?“
Sie dreht sich so, dass sie ihm in die Augen sehen kann.
,, Immer noch kein Ende in Sicht“
Er streicht ihr über die Wange.
,, Dann gehe ich wieder, ich will dich nicht von der Arbeit abhalten“
Sie steht auf und zieht ihn an sich
,, Von dir lass ich mich sehr gerne ablenken“
