work this out

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Etwas durch den Wind kehrte ich ans Set zurück. Ich sah, wie Charlie mir einen verstohlenen Blick zuwarf. Ich versuchte, ihm in die Augen zu sehen, da ich keine Lust mehr auf das ganze Ignorieren hatte. Doch er starrte an mir vorbei und kam langsam auf mich zu. Ich wollte gerade etwas sagen, als er an mir vorbei zu Tori ging. „Können wir nochmal den Tanz von der Szene, die wir morgen drehen üben?", fragte er. Ich drehte mich leicht säuerlich um.

Ich sah Tori und Charlie zu, wie sie diesen ziemlich körperlichen Tanz tanzten. Ich schüttelte meinen Kopf. Ich hatte begonnen, ihn zu ignorieren, weil ich mit mir selbst nicht ganz im Reinen war. Aber jetzt merkte ich, dass es mich doch störte, wenn er mit jemand anderem so eng beisammen war. Wir hatten uns einmal geküsst. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Bedeutung Charlie einem Kuss schenkte. Vielleicht hatte er es schon vergessen. Vielleicht aber auch nicht. Ich hasste es, dass in meinem Kopf so ein Chaos herrschte.

„Heute gibt's etwas ganz Neues... Spaghetti!", rief Madi, als sie den Topf auf den Tisch stellte. Ich grinste sie an. „Danke fürs Kochen!", bedankte ich mich und nahm mir eine große Portion. „da ist aber wer hungrig.", sagte Owen. Ich sah ihn herausfordernd an. „Angst, dass ich dir deine Nudeln wegesse?" er schüttelte den Kopf. Ich bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Charlie mich sauer ansah. „Ist was?", fragte ich ihn. Er schüttelte mit vollem Mund den Kopf. Ich zuckte mit den Schultern und wir aßen schweigend zu Abend. „Ich liebe es, dass wir so eine große Auswahl an Nachspeisen haben!", sagte ich, als ich vor dem Vorratsschrank stand. „Ist so dein Ding, oder?", murmelte Charlie. Ich drehte mich um. „Willst du mir etwas sagen?", fragte ich und sah ihm direkt in die Augen. „Ja, ich hätte da ein paar Dinge, die ich dir sagen will.", sagte er herausfordernd. „Gut, ich habe auch einiges zu sagen.", feuerte ich zurück. „Mads, hast du Lust auf einen Nachtspaziergang?", fragte Owen und die zwei verließen schnell das Apartment.

„Was meinst du mit, dass Auswahl ja so mein Ding ist?", fragte ich ihn. Er schnaubte. „Entschuldigung. Ich bin nicht diejenige, die ein paar Minuten nach unserem Kuss sofort in die Defensive gegangen ist, als jemand nach einer möglichen Beziehung gefragt hat.", sagt ich vorwurfsvoll. „Was? Ich dachte du willst das nicht in die Öffentlichkeit stellen. Und außerdem war ICH nicht diejenige die ein paar Tage später schon mit jemand anderem händchenhaltend auf einer Bank gesessen ist!" „Ich tanze auch nicht mit jed- warte was?" Ich sah ihn entgeistert an. „Was für Händchenhalten?" Er schüttelte den Kopf. „Ich habe dich doch gesehen, als du mit Owen ‚vorgegangen' bist. Da habt ihr wohl eine kleine Pause eingelegt und wer weiß was zu machen. Ich habe euch nur händchenhaltend gesehen. Das hat mir gereicht." Ich sank in mich zusammen. „Charlie! Redet ihr Jungs denn gar nicht miteinander. Ich dachte ihr zwei seid schon extrem lange befreundet. Du weißt doch wie schlecht es ihm teilweise mental geht. Und mir geht's genauso. Wir haben einfach nur geredet, nicht mehr. Und ja, ich habe seine Hand gehalten, aber nur weil sie so sehr gezittert hat." Er setzte sich aus Sofa. „Also hattet ihr zwei gar nichts miteinander?" Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Ich weiß nicht was du von mir denkst, aber ich knutsche jetzt nicht mit jedem dahergelaufenen Typen." „Das heißt unser Kuss hat schon eine Bedeutung für dich?" Ich nickte. „Natürlich. Aber ich weiß nicht... Ich weiß nicht für was ich schon bereit bin." Charlie kam langsam auf mich zu und legte seinen Arm um meine Schultern. „Willst du darüber reden?" Ich nickte. Ich atmete tief durch. „Ich hatte meine letzte Beziehung mit Max. Wir haben gemeinsam einen Film gedreht und wir waren fast zwei Jahre zusammen. Dann hat er mich betrogen. Ich hatte schon davor etwas Probleme, mein Vertrauen zu verschenken. Aber ich habe ihm vertraut. Was ein Fehler war. Er hat mich betrogen. Und das hat mich emotional ziemlich zerstört. Und als wäre das nicht genug hat er es auch noch so verdreht, dass ich schlecht dastand.", ich merkte wie mir die Tränen kamen. Charlie strich mir sanft über den Kopf. „Er hätte fast meinen kompletten Ruf zerstört, ich konnte es gerade noch retten. Und auch wenn ich dich nicht so einschätze, fällt es mir einfach schwer anderen zu Vertrauen." Ich sah ihn mit wässrigen Augen an. Er wischte mir die Tränen von den Wangen. „hör zu. Das ist alles schrecklich, und ich kann dich komplett verstehen. Aber ich habe gemerkt, wieviel du mir doch bedeutest. Und ich würde so viel für dich tun und dass du dich nichtmehr so fühlst. Wir können es ganz langsam angehen. Nimm dir die Zeit, die du braucht. Ich bin immer da, wenn du bereit bist." Ich lächelte ihn dankbar an und beugte mich zu ihm um ihn zu küssen.

one kiss less | charlie gillespieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt