027

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von Isucksushi

von Isucksushi

[TW Suizid/LGBTQ+]

Ich Erzähler Sicht

Klassenzimmer Nummer 027, der Ort an dem wir uns immer in den Pausen trafen. Warme Momente sind nun Vergessen. Vor genau einem Jahr erhielt ich die Zulassung für meine erste Arbeitsstelle als Lehrer, hier an unserer Schule.

Geschichte wollte ich Unterrichten, du sagtest das würde zu mir passen und somit gabst du mir die Kraft. Zusammen wollten wir meinen Erfolg feiern, doch du trafst zwei Stunden eher ein und verabschiedetest dich, von mir, von deiner Familie aber vor allem von der Welt. Heute stehe ich hier, Im Klassenzimmer wo wir gemeinsam Unterrichtet worden sind. Mittlerweile Unterrichte ich hier, Im Raum 027.

Einer meiner Schüler ist genau wie du, der andere erinnert mich an mich selbst. Es klingelt zur ersten Stunde und ich warte gespannt auf meine Schüler, welche nach dem zweiten mal klingeln auch schon ein treffen. Genau heute möchte ich mit meinen Schülern etwas spezielles besprechen, es ist ein besonderer Tag. Heute vor einem Jahr nahmst du dir nicht nur dein Leben sondern auch meine Erste und einzig große Hoffnung. An der Tafel habe ich schon etwas angeschrieben. ,,Was ist dein Größter Wunsch?'' Liest einer der Schüler vor.

,,Genau, was ist euer größter Wunsch?'' Wiederhole ich. Viele Melden sich und beantworten diese Frage. Jedoch als ich eine Schülerin aus der hintersten Reihe dran nehme, fragt sich mich was denn mein Größter Wunsch sei. ,,Ich möchte die Zeit zurück drehen.'' Erkläre ich ihnen aufmerksam. Jedoch fragen sie mich: ,,Wieso denn das?'' Auch das beantworte ich ihnen. ,,Dort wartet eine ganz besondere Person auf mich..''

,,Wieso gehen sie diese Person denn nicht einfach besuchen.'' Ruft jemand hinein. ,,Es ist nicht so einfach wisst ihr, wenn jemand nicht mehr da ist kann man ihn nicht mehr zurück holen.'' Plötzlich sehe ich erschrockene und auch Traurige Gesichter, weshalb ich nun die Klasse wieder auf Geschichte fokussieren muss. Nach etwa gequälten 45Minuten kommt einer meiner Schüler zu mir, da wir nun Pause haben.

,,Wissen sie, mein Großer Bruder ist auch nicht mehr hier.'' Es ist der Junge der mich an dich erinnert. ,,Er hat sich heute vor einem Jahr das Leben genommen.'' Meine Augen werden groß als er dies Sagt. ,,Möchtest du in der Mittagspause noch einmal genauer darüber reden?'' Direkt stimmt er zu und geht zurück zu seinen Freunden. Kann es sein?

Nun ist es Mittagsause, also warte ich gespannt im Klassenraum auf den kleinen Schüler, als er auch schon mit einem kleinen Lächeln hinein kommt. ,,Also, möchtest du mir von deinem Bruder erzählen.'' ,,Sicher!'' Sagt er, Er erzählt konzentriert und ich merke das wir beide um die selbe Person trauern. Ohne wirklich nach zu denken stehe ich auf und Umarme den kleinen Jungen. ,,Es tut mir so leid:'' Sage ich, während viele Tränen meine Wange hinunter fließen. Sie sind heiß und brennen auf meiner haut, auch das stechen im herzen wird stärker.

,,Wieso Weinen sie denn?'' Voller Trauer erkläre ich ihm worum es mir bei der Frage in der ersten Schulstunde gehen und auch wieso die zeitreise mein größter Wunsch war. Auch er weinte jetzt. Der kleine und ich trauerten die ganze Mittagspause, jedoch als ich ihm sagte das ich ihm viele Storys von seinem Bruder erzählen könnte freute er sich und wir verabredeten uns für die nächste Mittagspause. Zufrieden verließ er nun den Klassenraum.

Ich weinte viel und fiel auf meine Knie. Ich vermisste dich so sehr, so sehr das ich es kaum aushalten konnte. Noch immer kann ich nicht verstehen wieso du das getan hast. Wir erzählten uns doch immer alles, wann hat das aufgehört? Bitte komm zurück, komm zurück so das wir unseren Erfolg gemeinsam genießen können. Es ist noch nicht zu spät. Ich erinnere mich noch genau daran, wie wir zusammen lernten und du am Esstisch einfach einschliefst, als du dann dein Gleichgewicht verloren hattest fielst du vom Stuhl und bekamst eine riesen beule an deiner Stirn, welche man noch sehr lange sehr gut erkennen könnte.

Viele Erinnerungen stehen noch in deinem Verlorenen Tagebuch geschrieben, aber du wolltest es mir nie zeigen. Es war wohl nicht das Einzige Geheimnis welches du vor mir hattest. Nächster Tag, neue Mittagspause. Ich treffe mich wieder mit deinem Kleinen Bruder, er ist echt genau wie du nur ehrlich gesagt etwas süßer. Als er auf mich zu kommt hält er ein Buch in der Hand welches sehr veraltet ist.

,,Mein Bruder hinterließ dies für mich, Es bringt mir aber nicht viel also möchte ich das sie es Haben.'' Das Buch in seiner Hand, war dein Tagebuch..