Gardinen, mit denen das Leben geschmückt ist

Fladenbrote? Eine Viertelstunde!

Ok, also erstmal ein mal ein paar Daten, damit man sich das besser vorstellen kann. 

Der nächste Lidl von hier ist gefühlt zehn Kilometer von uns entfernt (ich habe nachgemessen, es ist nur ein Kilometer...). Dort gibt es die Fladenbrote, auf die meine Eltern so sehr abfahren. 

Auf jeden Fall, da meine Mutter dachte, ich und meine kleine Schwester bewegen uns zu wenig, schickte sie uns einen sonnigen Tages zum Lidl um fünf Fladenbrote zum Abendessen zu kaufen. 

Nun, als wir den Marathon hinter uns hatten, liefen wir ganz entspannt (mein Schwester hat die ganze Zeit gehechelt) zum Brotstand (nennt man das so?). Und das Fach mit den Fladenbroten war leer. 

Nun, ich befahl meiner Schwester beim Einkaufswagen zu bleiben und spazierte durch den Laden. Bald traf ich auf eine Mitarbeiterin und fragte ganz höflich: "Könnte Sie bitte die Fladenbrote auffüllen?" 

Ganz auf ihre Liste in der Hand konzentriert, murmelt sie mir nebenbei: "Die Kollegin ist bei den Backwaren. Einfach einen Moment warten." 

Ok, ich stolziere wieder zurück zu meiner Schwester. Wir warteten zwei Stunden (es waren fünf Minuten) als mich die Ungeduld übermannte. 

Ich wies also wieder meine Schwester an, auf mich zu warten, während ich wieder wegstolziere. 

Nun, es wär mir zu peinlich gewesen mit der Gleichen wieder zu reden und deshalb suche ich jemand anderen und finde eine vorm Regal knieende Mitarbeiterin. 

"Könnten Sie bitte die Fladenbrote auffüllen?" 

Sie schaut nach einer Ewigkeit (zwei Sekunden) zu mir hoch. "Die Mitarbeiterin ist dabei." 

Nach einem genervtem Blick meinerseits antworte ich: "Und wie lange brauchen sie noch?"

Sie seufzt und hält sich das Mikro-ähnliche Ding an den Mund. "Josi? Wie lang brauchen die Fladenbrote noch? Eine Kundin würde warten (das habe ich nie gesagt aber gut)." 
Ein Rauschen aus dem Kopfhörer. 
"Sie meinte, ungefähr 'ne Viertelstunde." 

Und ich Dummkopf habe mich natürlich dazu entschlossen, zu warten. Wir standen eine Viertelstunde da, daumendrehend wartend auf die Brote. 

Nach drei qualvollen Stunden (zehn Minuten waren's nur...) wurden dann unsere Brote aufgefüllt. Bloß, da sie frisch aus dem Ofen kamen, waren sie natürlich besonders heiß. 

Ich habe mir sogar einen doppelten Handschuh angezogen und trotzdem dauerte es eine weitere Viertelstunde, bis die Brote schließlich eingepackt waren. 

Naja.