[Kapitel 1]

25 2 7
                                    

[Dracos POV]

Muggel. Ich hasste sie. Ich hasste alles an ihnen. Die Art, wie sie sprachen, wie sie für jede Kleinigkeit komische Geräte bauten, wie sie einfach so verdammt unfähig waren, irgendetwas effizient zu erledigen. Und doch saß ich an diesem warmen Tag im Juni in einem überfüllten Bus und langweilte mich. Es stank. Eine Frau hatte sich neben mich gesetzt, vertieft in ein lautes Telefonat. An diese Mobiltelefone musste ich mich erstmal gewöhnen. Missmutig schaute ich auf den Fahrplan, um festzustellen, dass ich erst den halben Weg hinter mir hatte. Wenigstens war ich mit dem Zug einigermaßen unbeschwert in die Stadt gelangt, doch der Verkehr in der Innenstadt ließ es nicht zu, dass ich bald an meiner Residenz ankommen würde. Mit einem Seufzen steckte ich den Plan weg und lehnte meinen Kopf an das Fenster an. Ich verlor mich in Gedanken. Oh, wie sehr ich es genießen würde, jetzt meinen Zauberstab zu zücken und diese elendigen Muggel zum Schweigen zu bringen.

Die Fahrt streckte sich noch eine gute Stunde, bis die Station, an der ich aussteigen sollte, endlich in Sichtweite war. Als der Bus sich verlangsamte, stand ich auf und drückte mich an der Frau vorbei. Ihre schwitzige Schulter berührte meinen Rücken und ich war kurz davor, mich zu übergeben, doch dann hatte ich es endlich geschafft: Ich stand auf dem Bürgersteig, etwa hundert Meter von meiner neuen Wohnung entfernt. Ich atmete tief ein und wollte mich erneut meines Mageninhalts entledigen. Es stank, immer noch. An den Geruch der Muggel musste ich mich wohl noch gewöhnen.

Ich setzte mich in Bewegung. Mein Gepäck befand sich in einer kleinen Tasche, die ich mit einem Ausdehnungszauber belegt hatte. Nach ein paar Minuten hatte ich es erreicht. Ein kleines unscheinbares Gebäude inmitten von seinesgleichen. Dort hatte ein junges Ehepaar mit ihrem Neugeborenen gelebt, doch seit ein paar Wochen stand es leer, da die drei umgezogen waren.

Ich klingelte. Die Tür öffnete sich einen kleinen Spalt breit und ein älterer, etwas untersetzter Mann schaute zu mir auf. „Was wollen Sie?", fragte er mit einer rauen Stimme. „Ich bin Mr Malfoy. Ich miete dieses Haus", entgegnete ich mit ernstem Ton. „Verzeihung, Verzeihung, treten Sie ein", sagte er und klang etwas nervös. Dann öffnete er die Tür und ich betrat das Haus. Der Mann streckte mir seine kleine Faust entgegen. „Ihr Schlüssel, Sir, Ihr Schlüssel". Ich nahm ihm den Schlüssel ab und steckte ihn in die Tasche meines Mantels. Mit einem Fingerzeig fragte er: „Kann ich Ihnen sonst noch weiterhelfen?" Wortlos schüttelte ich den Kopf. „Sie finden sich zurecht? In Ordnung, in Ordnung. Meine Visitenkarte kann ich Ihnen noch geben, falls sich doch noch Probleme ergeben". Um das Gespräch so schnell wie möglich zu beenden, willigte ich ein und nahm den kleinen Zettel entgegen. Dann verließ er das Haus und ich schloss die Tür hinter ihm ab. Als ich mich gerade etwas umsehen wollte, klopfte es und ich hörte die Stimme des Mannes durch das schwarze Holz der Tür: „Moment mal, haben Sie gar kein Gepäck dabei?". Ich ignorierte ihn und setzte meinen Weg fort.

Das Haus war sehr klein. Es umfasste gerade einmal zwei Bäder, ein großes und ein kleines Schlafzimmer, eine Küche und einen Aufenthaltsraum. Teile der Einrichtung der Vormieter lagen noch herum. Mit ein paar Schwüngen meines Zauberstabes brachte ich alles in Ordnung und verteilte meine eigene Einrichtung.

Dann beschloss ich, einkaufen zu gehen und dabei ein bisschen die Stadt kennenzulernen.
Ich kämmte mein blondes Haar ein letztes Mal, bevor ich meinen Mantel ergriff und das Haus verließ. Während ich die Haustür abschloss, hörte ich eine Stimme. Sie stammte von einem jungen Mann im Vorgarten des Nachbarhauses. Es handelte sich um einen großen, dunkelhaarigen Mann, schätzungsweise Mitte zwanzig. Er trug ein blaues T-Shirt und hielt die Tüte eines Supermarktes in der einen und einen Schlüsselbund in der anderen Hand. „Sind sie der neue Nachbar?", fragte er. Er hatte eine dunkle Stimme. „Offensichtlich", entgegnete ich kalt. „Was ist mit den Smiths passiert?", wollte er wissen. „Was hab ich damit zu schaffen?", entgegnete ich und ging.

Sooo, erstes Kapitel is done. Hope you'll like it :D

"We never go out of Style"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt