Prolog

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Als ich fünf war zogen wir um. Nach Deutschland. In das Heimatland meines Vaters, der dort einen Arbeitsplatz angeboten bekommen hatte.

Mir war es relativ egal, mein unschuldiges kleines ich hatte sowieso keinerlei Freundschaften in dem französischen Kindergarten gefunden,den mein anderer Vater für gut genug befunden hatte.

Ja, um es kurz zu fassen, ich bin von zwei Vätern aufgezogen. Wobei ich das biologische Kind von Eren und Levi's Cousine Mikasa bin. In Frankreich störte sich keiner groß darum, sie nahmen unsere Familie an,wie wir waren und versuchten nicht unsere Harmonie zu zerschlagen.

Gut genug kann ich mich an die langen Sommerabende erinnern,die wir zu dritt am Strand verbrachten. Ich tollpatschig am Wassersaum planschend und meine Väter Schulter an Schulter mich beobachtend.

Zu den Zeiten lachte ich noch. Kam stolz mit schmutzigen Schuhen in die Küche gerannt,um Eren einen neuen Muschelfund zu zeigen,nur um gleich darauf eine ordentliche Standpauke seitens Levi zu erhalten.

Er hasste Schmutz. Zumindest in der Wohnung oder jeglichen anderen Gebäuden.

Als wir Frankreich verließen war ich bereits stiller geworden. Ruhiger und ausgeglichener,mehr wie Levi als Eren. Als zweisprachig aufgewachsenes Kind hatte ich keine großartigen Probleme, mich sprachlich auf deutsch zu verständigen. Levi jedoch wurde abhängiger von meinem Vater,da sein Deutsch durchaus Lücken aufwies.

Streit hörte ich selten. Durch die Jahre hinweg gab es mehrere ernstere Streitigkeiten während denen ich mich in mein Zimmer zu verschließen pflegte.

Doch Levi und Eren blieben immer zusammen. Ein unsichtbares,dennoch fast spürbares Band verband die beiden. Ein Band,das ich bewunderte und von dem ich mir früher,mit neun Jahren, auch wünschte  es haben zu können.

Bis ich in die weiterführende Schule wechselte änderte sich auch in Deutschland nicht viel an Verhalten, was die Homosexuelle Partnerschaft meiner Eltern anging. Die Leute respektierten es entweder,oder mieden uns. Beides war unserer kleinen Familie recht.

In meinem fünften Schuljahr jedoch fing man an,mich damit zu ärgern. Sie sagten, meine Väter sollten sich doch umbringen. Wie bedauernswert ich sei,ohne richtige Eltern aufwachsen zu müssen. Ich verstand es nicht.

Die kleine perfekte Schneekugel meiner Welt bekam Risse und zersprang in tausend nachtfunkelnde Scherben je älter ich wurde.

Meistens zog ich es vor, die Kommentare zu ignorieren. Manchmal tat auch eine flink geschwungene Faust ihren Anteil. Doch keine dieser Aktionen konnte die Worte davon abhalten,sich in meine Seele zu krallen wie Dornen.

So verbrachte ich die ersten vier Oberschuljahre damit,mich schweigend zu verteidigen,unsichtbar zu machen und bloß keine Freundschaften zu schließen.

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A/N : OMG Im Ernst, dieses AMV ...Ich heule fast jedesmal los um ehrlich zu sein... *weichei und so*

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 15, 2015 ⏰

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