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Wie ich es hasse. Die Kälte. Aber ich bin die Kälte. Meine Haut ist sogar eisig. Und trotzdem gibt es jemanden der mich liebt. Ich hob meinen Kopf und sah vom Dach aus auf die Häuser. Es war bereits Nacht und die Straße war erhellt. "Was soll ich nur machen?" Fragte ich mich frustriert während mir die kalte Abendluft ins Gesicht wehte.

Ich war heute bei Yosano und hatte ihr von meinen Schmerzen erzählt. Und naja sie hat nichts positives gesagt. "Deine Fähigkeit greift leider dein Herz an. Es scheint so als sei es leicht eingefroren" Das sagte sie. Letztendlich bin ich auch nur ein Mensch der einen normalen Körper hat und dieser Körper verträgt diese Kälte auf Dauer halt nicht. Auf meine Frage ob ich sterben werde hatte sie nichts gesagt. Ich hatte sie auch nicht weiter danach gefragt und sie nur darum gebeten Dazai nichts zu erzählen.

Ich sah über das Geländer nach unten. So hoch. Und schon kamen mir wieder Gedanken an Selbstmord. Ob ich so sterbe oder nicht so sterbe ist doch eh egal. Ich werde so oder so sterben. Ich stand ziemlich nah am Rand des Daches und schloss die Augen und atmete die Luft tief ein. Aber da gibt es jemanden dem ich wichtig bin.

"Willst du etwa springen?" Hörte ich diesen jemanden sprechen. Ich drehte mich kurz um und sah Dazai doch sagte nichts.

"Spring halt wenn du möchtest" "Wirst du mich diesmal nicht davon abhalten?" Der braun haarige lächelte nur und antwortete mir "Das hängt davon ab was du jetzt machen wirst" Springen oder nicht springen?

Wenn ich es mache dann werde ich sterben und erlöst sein von dieser Fähigkeit, aber wenn ich es nicht tue werde ich weiterhin Dazais Wärme und Liebe bekommen. Aber was liegt mir mehr am Herzen?

Ganz klar liegt mir Dazai mehr am Herzen. Und ich weiß auch das ich es niemals wagen könnte zu springen. "Huch? Willst du denn nicht springen?" Fragte er und stellte sich neben mich. Er sah so als könnte er jeden Moment etwas falsches machen. "Soll ich dir zeigen wie es geht?" Fragte er etwas kindisch und wankte hin und her. "N-Nein. Jetzt komm runter" sagte ich nervös und nahm ihm am Arm und wollte ihn wegziehen doch er bewegte sich nicht.

"Wie sehr liege ich dir am Herzen?" Fragte er leise wie aus dem nichts. "Was? Lass das Dazai und komm gefälligst weg da" "Mal schauen wie sehr ich dir am Herzen liege" sprach er und ignorierte mich komplett und ließ sich nach hinten fallen. Meine Augen weiteten sich schockiert doch trotz dessen reagierte ich schnell und hielt ihn an dem Kragen seines Mantels fest. Ich zog ihn schließlich zurück aufs Dach wo er nun auf dem Boden saß genauso wie ich. "Was fällt dir ein?!" Schrie ich ihn an und hatte Tränen in den Augen. "So testet man doch nicht wie sehr man jemanden liebt oder nicht" Die Tränen flossen nur über meine Wange herunter. "Yuki-" "Nein! Verdammt was wenn ich dich nicht halten könnte? Was dann? Was sollte ich dann machen?! Denk nicht nur an dich Dazai!" Schrie ich ihn weiter an und hatte echt jegliche kontrolle über meine Gefühle verloren. Doch eine sanfte Berührunge von ihm ließ mich entspannen. "Ich möchte keine Belohnungen oder so. Ich möchte das du mich wieder liebst. Mich wieder so behandelst als sei ich das wichtigste auf der Welt. Bitte ich brauche deine Liebe wieder" sagte ich leise während ich ihn zerbrechlich ansah. Ich war schwach. Schon immer. Und Dazai war meine größte Schwachstelle. Ich war nicht wirklich bei Sinnen als er mir näher kam und ich ihn näher zu mir zog um ihn einen Kuss auf die Lippen zu geben. In mir spürte ich dieses kribbeln und diese unbeschreiblich schöne Wärme. Aber wer weiß wie lange ich noch zu leben habe. So lange will ich wieder mit Dazai zusammen sein. "Lass uns nach Hause gehen" sagte er nachdem wir uns lösten und lächelte mich an. Ich nickte nur und so gingen wir.

Die nächsten Tage waren ruhig und schön. Dazai schenkte mir wieder seine Aufmerksamkeit und Liebe aber ich wusste das es nicht für die Ewigkeit halten würde. Ich wurde komischer Weise auch von der Mafia in Ruhe gelassen. Das dachte ich zumindest bis zu diesem Tag...

Dazai musste ja auch direkt nach Hause gehen. Er könnte wenigstens mich abholen kommen und dann mit mir gehen. Dazai hatte heute außerhalb der Detektei eine Aufgabe und ist nicht nochmal gekommen und hat mich noch angerufen nur um mir zu sagen das ich selber gehen kann. Wenn ich bei ihm bin werde ich ihm zeigen was es heißt mich alleine zu lassen.

Es war Abend und so viele Leute waren auf der Straße. Eigentlich gut so kann die Mafia mich nicht angreifen. Hoffe ich mal. Plötzlich sah ich wie ein kleines blondes Mädchen mit einem roten Kleid an mir vorbei lief. Ich sah ihr kurz nach bis mir auffiel wer das überhaupt war. "Elise" murmelte ich überrascht und fragte mich was sie hier macht. Aber wenn sie hier ist dann- "Was ein Zufall" hörte ich jemanden sagen und im nächsten Moment wurde ich an meinem Handgelenk festgehalten. Ich wollte mich losreißen aber ich konnte nicht. "Sei brav und komm mit. Du willst doch nicht das es die Menschen hier trifft, oder?" Sagte Mori während ich mich umsah. Es sind wirklich viele Menschen hier. Schließlich nickte ich langsam und folgte ihm. Was soll ich jetzt nur machen?

Die eisige Wärme || DazaiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt