1. Kapitel

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"Wenn ich mich verliebe, dann wird es für immer sein." - Jane Austen

Ich mag Jane Austen und ihre romantsichen Ansichten, sowie ihre emanzipierten Werke. "Stolz und Vorurteil" ist einfach ein Meisterstück - zumindest für die Romantiker unter uns.
Erst jetzt, wo ich wieder in der Realität Fuß fasse, indem ich mein Buch weg lege, bemerke ich, wie es draußen bereits dämmert. Ich greife zu meinem Glas Rotwein, welches auf einer alten, heruntergekommenen Holztruhe steht und nehme ein paar Schlucke. Währendessen beobachte ich weiterhin, wie es draußen dunkler wird und sich ein nebeliger Schleier auf die Waldlandschaft vor mir legt. Meine Gedanken verselbstständigen sich. Doch als der Mond bereits hell durch das Fenster scheint, rappel ich mich auf. Es wird Zeit. Mein leeres Weinglas bleibt auf der Truhe stehen, wo es als Einzigstes von keiner Staubschicht bedeckt wird. Die Kerzen, die wahllos in dieser kleinen Hütte verteilt sind, puste ich aus. Weder Schuhe, noch Jacke benötige ich, sodass ich schlicht mit Jeans und Langarmshirt bekleidet durch die Tür nach draußen schreite.
Vor mir ist nichts als der dunkle Wald und der helle Vollmond, der auf mich herab scheint. Nun ziehe ich auch meine restliche Kleidung aus und nähere mich den dicht an dicht wachsenden Bäumen, genieße förmlich mein nacktes Mondbad. Meine Augen schließe ich, konzentriere mich ganz auf meine Atmung.

Knack.

Ich spüre wie meine Knochen brechen und sich wieder zusammensetzten.

Meine Atmung beschleunigt sich.

Schmerz.

Und dann öffne ich wieder meine Augen. Alles ist schärfer zu erkennen. Auch mein Geruchssinn ist verstärkt. Meine Ohren zucken, wissen nicht, was sie zuerst wahrnehmen sollen. Das Gras unter meinen Pfoten fühlt sich heute besonders weich an.

Nun kann es losgehen.

Mit schnellen, sicheren Schritten beschreite ich die ersten Meter des Waldes. Nach geraumer Zeit verfalle ich in eine schnellere Geschwindigkeit bis ich die Bäume nur so an mir vorbeiziehen sehe. Doch plötzlich kann ich etwas wittern. Abrupt bleibe ich stehen bis ich die Fährte meiner Beute erspüre. Nach langem Anschleichen an mein Opfer, erkenne ich, was es ist. Ein kleiner schneeweißer Hase. Ohne große Umschweife nehme ich Schwung und erlege meine Beute. Nach einem schnellen Biss in die Kehle, ereilt dem Hasen ein schneller Tod.
Nach meiner Jagd laufe ich gemächlich zurück zur Lichtung, wo ich meine Kleidung zuvor abgelegt hatte und sich mein heutiger Schlafplatz befindet.

Der Dunst nimmt zu.

Vögel werden am anderen Ende des Waldes aufgescheucht.

Ich werde nervös.
Mein Wolf sucht nach Hinweisen, dass ich nicht alleine bin, doch wittern kann ich dennoch nichts.
Ich beeile mich, um wieder heil zurück zu kommen.

Nach einigem Umdrehen und Zögern komme ich jedoch wieder zu meinen Klamotten. Der Mond steht nun noch höher. Doch genießen kann ich ihn nicht noch einmal. Erneut schließe ich meine Augen und konzentriere mich auf meinen menschlichen Körper.

Knack - Knack.

Mein Adrenalin rauscht in meinen Ohren. Ich merke, wie sich Angschweiß auf meiner nackten Haut bildet.
Ich bücke mich, sammel meine Kleidung zusammen und laufe Richtung Tür meiner kleinen Hütte. Vor lauter Eile schmeiße ich meine Kleidung in die nächste Ecke meiner Hütte und schließe die Tür, jedoch nicht ohne noch ein letzte Mal in die Stille der Nacht zu horchen.

Ich mache ein kleines Handtuch nass und wische mir das restliche Blut von meiner nächtlichen Errungenschaft aus dem Gesicht und bekleide mich anschließend.

Die Kerzen bleiben diese Nacht aus.

Ich möchte niemanden auf mich aufmerksam machen.

Ein Auge zutun kann ich nicht. So liege ich auf meiner Schlafstätte und höre die Geräusche rund herum der Hütte. Obwohl alles ruhig und unauffällig ist, treibt mich die bloße Vorstellung, dass ich doch beobachtet werden könnte, zur Weißglut.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 21, 2021 ⏰

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