Tag 1 - Montag

427 11 7
                                    

Hallo an alle. Hier eine neue Geschichte, die ich jetzt mal genau so spontan anfange, wie sie mir gestern in den Kopf kam (Eigentlich veröffentliche ich keine Geschichte, bei der ich nicht schon wenigstens die Hälfte fertig habe und ungefähr weiß, in welche Richtung es geht...dies ist also eine neue Erfahrung für mich und ich hoffe, das flaue Gefühl legt sich noch😂) Ich möchte in dieser Story so viel wie möglich versuchen, Nebenbeschreibungen zu vermeiden und bin neugierig, ob sie dennoch - fast nur durch den geführten Dialog - gut und sinnig rüber kommt. Ich würde mich über eure Meinung freuen.

Erklärungen: > und < Zeichen weisen auf Nachrichten hin. In dem Fall ist Fettdruck Sam, Kursiv Penny. Alle Telefonate werden wie ein normaler Dialog geführt.

Viel Spaß beim Lesen.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

>10:12- Hey, Pen. Boyce hat Stress gemacht. Musste los. Tut mir wirklich leid. Ich hätte mich gerne noch von dir verabschiedet. Viel Erfolg und noch mehr Glück, dass die Woche ruhig verläuft 😉<

>14:48- Hey, Sam. Hoffe du bist gut angekommen? Sorry, der Einsatz hat länger gedauert, als gedacht. Wäre gerne da gewesen. Wünsche dir eine angenehme Woche und Toi, Toi, Toi mit dem jungen Gemüse😣<

Penny öffnete die Tür und war niemals so froh, wie an diesem Abend, endlich zu Hause zu sein. Es war ein Tag, wie jeder andere gewesen und doch anders. Sam war nicht da und er würde es die ganze Woche nicht sein.

Frustriert warf sie ihre Jacke über einen Stuhl in der Küche und stellte den Wasserkocher an. Was störte sie daran auf einmal so? Einer von ihnen beiden hatte doch immer wieder mal eine Woche Urlaub. Da blies sie auch nicht so Trübsal. Warum also jetzt?

Sie schrak auf, als ihr Handy klingelte und wunderte sich nur kurz, wer Abends um 20:30Uhr noch bei ihr anrief. Dann trat ein Lächeln auf ihr Gesicht.

"Hey, Sam. Haben dir die Ohren geklingelt?"

"Hey, Pen. Ich hab mal keinen Tinitus. Warum?"

"Nur so. Ich hab grad an dich gedacht."

"Vermisst du mich schon?" Sie konnte sein breites Grinsen regelrecht hören.

"Es ist seltsam, dass du nicht da bist", erwiderte sie genau so grinsend, versuchte aber gelassen zu klingen und schüttete sich heißes Wasser in eine Tasse.

"Ich hatte öfter schon Urlaub, wie du weißt, genau wie du."

"Als wenn uns beide das bisher davon abgehalten hätte, trotzdem das ein oder andere Mal zur Wache zu kommen?!"

"Oder uns in Pontypandy über die Füße zu laufen."

"Oder das", erwiderte sie lächelnd und wusste mit einem Mal, was sie so störte. Sie hatte tatsächlich keine Chance, Sam in den nächsten Tagen zu sehen."Was kann ich für dich tun?"

"Für mich?"

"Na du hast doch angerufen?!" Sie legte einen Teebeutel in ihre Tasse und lächelte über Sam's plötzliche Verwirrtheit.

"Oh, ja klar. Ich...ähm...wollte hören, wie es so läuft. Ja, genau. Wie war der Einsatz heute?"

"Der lief gut. Norman hat heute die Passgenauigkeit seines Kopfes am Gartenzaun von Hauptfeuerwehrmann Steele ausprobiert. Das war das Problem. Wir durften weder Bolzenschneider noch Spreizer benutzen." Sie setzte sich auf die Couch und legte die Füße hoch. Irgendwie schien ihr der Tag doch nicht mehr ganz so schlimm, wie noch vor 10 Minuten.

"Und wie habt ihr ihn am Ende raus gekriegt?"

"Ich habe Elvis und Ellie zu Dilys geschickt, um ihren kompletten Butter-Vorrat zu holen." Sam lachte schallend auf und sie wartete einen Moment, bis er wieder ruhig wurde."Es hat geklappt, nur die ganze Butter wieder vom Zaun zu kriegen, war ziemlich aufwändig."

"So etwas kann nur in Pontypandy passieren. Da wäre ich gerne dabei gewesen."

"Wenn du da gewesen wärst, hättest du dir sicher was besseres einfallen lassen. Wie immer."

"Ich glaube, ich werde die ganze Nacht kein Auge zu tun, weil ich überlegen werde, wie man das hätte anders lösen können."

"Oh je, dann werden dich deine Schüler morgen früh auseinander nehmen. Übermüdete Lehrer sind leichte Opfer."

"Du hast da mehr Erfahrung, als ich, also werde ich auf dich hören und dann doch besser schlafen gehen." Ein kurzer Moment der Panik überkam sie. Wollte er das Gespräch schon beenden?

"Wie war dein erster Tag eigentlich?"

"Ich war schon überfordert mit all den Lehrern, aber als die mich den 4 Jahrgängen noch vorgeführt haben, war mein Potential an Aufnahmefähigkeit vollkommen erschöpft." Nun war es an Penny, zu lachen.

"Um so öfter du das machst, um so mehr Namen wirst du dir merken können."

"Das ist und bleibt eine einmalige Sache. Dabei bleibe ich."

"Warum so stur, Mr. Jones? Ist die große weite Welt nichts für dich?"

"Cardiff ist wohl kaum die große weite Welt und trotzdem für meinen Geschmack zu weit weg von...Pontypandy...Wenn man da alles hat, was man will, warum sollte man dann fort wollen?"

"Da gebe ich dir Recht. Was machst du heute noch?"

"Nicht mehr viel. Im Fernsehen läuft nichts, ich habe vergessen mir ein Buch einzupacken und die Mini-Bar im Zimmer führt nur Wasser. Es wird also ein kurzweiliger Abend."

"Wie heißt das Hotel?"

"Cardiff Inn."

"Zimmernummer?"

"Willst du mich besuchen und mir den Abend versüßen?" Obwohl sie an etwas anderes gedacht hatte, erwischte sie sich, wie sie auf die Uhr schaute.

"Wohl kaum. Ich würde es nicht einmal schaffen, dir Hallo zu sagen, wenn ich morgen pünktlich auf der Wache sein will."

"Du hast auf die Uhr geschaut, oder?" Sam's neckende Stimme ließ sie rot werden und sie schwieg, da sie ihn weder anlügen konnte noch es zugeben wollte."255", fügte er dann hinzu und sie stellte sich vor, wie er dabei lächelte.

"Ich schau mal, was ich für dich machen kann."

"Ich bin gespannt, was du vor hast."

"Da wirst du dich wohl überraschen lassen müssen." Sie lächelte milde, als sie erneut auf die Uhr sah und ohne es zu wollen ein Gähnen unterdrücken musste.

"Ich werde dich jetzt schlafen lassen. Gute Nacht Penny."

"Gute Nacht Sam, Schlaf gut und träume schön."

"Na hoffentlich nicht von Butter." Sie lachte erneut und wusste, dass auch er lächelte."Danke, Pen."

"Wofür?", fragte sie verwundert, nachdem sein sanfter Tonfall ihr einen wohligen Schauer über die Haut gejagt hatte.

"Für das nette Gespräch." Er machte eine kurze Pause, ehe er fast unhörbar fortfuhr:"Es war schön, deine Stimme zu hören. Gute Nacht."

"Gute Nacht", erwiderte sie leise und noch vollkommen überwältigt von seinem überraschenden Kompliment, als er auch schon auflegte.

Vielleicht konnte Sam's Abwesenheit doch angenehmer werden, als sie dachte...oder zumindest nicht ganz so schlimm, wie sie befürchtet hatte.

Fortsetzung folgt...

Lass uns reden!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt