I live because I can't die° ~ Yoongi FF

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Ich werde wach. Was ist denn jetzt los, ich bin nicht mehr im Pausenraum sondern in irgendeinem Fahrzeug. Um mich herum wird langsam alles klarer, ich sehe Namjoon der mich besorgt ansieht und anscheinend einen Sanitäter, bin ich in einem Krankenwagen?

"Yoongi, bist du wieder wach?" Namjoon schaut zwischen mir und dem Sanitäter hin und her.

"J-ja, bin wieder wach. Was ist denn passiert?"

"Du bist im Pausenraum wieder zusammengebrochen und warst dann länger ohnmächtig, dann haben wir einen Sanitäter gerufen und mussten den Rest des Konzerts canceln. Wie geht es dir denn jetzt?" Ich wollte gerade antworten, als der Krankenwagen hält und Namjoon wo anders hin geschickt wird...

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"Also, Herr Min, sie sind ohnmächtig geworden weil sie sich in irgendeiner Weise überanstrengt haben. Haben sie sich einfach überarbeitet oder überanstrengt, oder hat das vielleicht psychischen Stress zur Ursache? Falls sie das nicht möchten informieren wir ihre Bandkollegen nicht über letzteres, falls das die Ursache ist." Was mache ich jetzt, Lügen oder Wahrheit? Naja, er hat ja eine Schweigepflicht, dann kann ich auch einfach die Wahrheit sagen, vielleicht finde ich dann zumindest heraus, wie ich die Panikattacken in den Griff bekomme.

"Naja, ich bekomme in letzter Zeit viele Hasskommentare, das hat mich die letzte Woche ziemlich belastet und ich hatte kurz vor Beginn des Konzerts eine Panikattacke. Ich habe das dann irgendwie zu unterdrücken versucht, aber ich war dann noch relativ lange kurzatmig und mein Herz ist gerast. Dann kamen irgendwann Kopfschmerzen dazu und ich bin zusammengeklappt. Ich hatte vorher Angst davor, dass ich ausgebuht werde oder so, da ich mittlerweile auch viel Hate von Fans bekomme, die nur mich nicht mögen und das hat mich dann überfordert." Das tat irgendwie gut, das einmal rauszulassen.

"Ich verstehe, hatten sie schon mal psychische Probleme, vielleicht hat das auch etwas mit einer langfristigen Erkrankung zu tun." Jetzt aber Lügen. Oder zumindest so halb.

"Ich hatte in meiner Zeit vor der Band eine Zeit lang mit Depressionen zu kämpfen, allerdings habe ich das schon vor Jahren überwunden. Ich denke nicht, dass das etwas damit zu tun hat." Ich hoffe er hat das an meinen Armen nicht gesehen. Dann habe ich ein Problem.

"Wenn sie sagen, sie haben das vollständig überwunden muss das nicht unbedingt damit zusammenhängen. Das kann dann wie sie sagen auch einfach mit dieser etwas schwierigen Situation zusammenhängen. Also versuchen sie sich etwas mehr Ruhe anzutun, sprich nicht so viel arbeiten und möglichst darauf verzichten, den Hate zu lesen. Ansonsten kann ich sie soweit entlassen, sie müssen vorerst nicht zur Beobachtung bleiben, da das dann ein einfacher Kreislaufkollaps war, das passiert jedem mal. Ihre Freunde warten schon im Eingangsbereich, wenn sie wollen können sie dann gehen, soweit es ihnen gut geht. Sie haben ja jetzt schon eine Weile hier geschlafen, dann müsste es ihrem Kreislauf wieder gut gehen." Ich bedanke mich noch bei ihm und verlasse das Zimmer auf der Suche nach dem Rest der Band.

Zum Glück hat er meine Arme nicht gesehen und ich muss nicht hier bleiben, im Krankenhaus zu sein ist die Hölle, zumindest für mich. Die andern finde ich recht schnell, sie sitzen über eine ganze Sitzreihe verteilt in der Lobby und sind teilweise am dösen oder schauen auf ihre Handys. Jetzt mussten sie wegen mir so lange warten, ich mache nur Probleme.

"Leute, mir geht es soweit gut, wir können auch schon nach Hause." Brülle ich relativ leise, sodass nur sie das hören. Anscheinend aber zu laut für Hobi, der vor Schreck sein Handy auf Jungkooks Gesicht fallen lässt, der mit dem Kopf auf Hobis Bein schläft. Oder geschlafen hat, immerhin ist er jetzt wach.

"YA, erschrecke uns nicht so! Ich habe gleich einen blauen Fleck auf der Stirn." Jammert Kookie und richtet sich mit einer Hand die Stirn reibend auf.

"Was hat der Arzt denn gesagt, wieso bist du zusammengebrochen?"

"Er meinte ich hätte mich irgendwie überanstrengt, vielleicht überarbeitet oder so. Mir ging es ja kurz vor dem Konzert noch nicht so gut, wahrscheinlich habe ich mich dann beim Tanzen überanstrengt. Jedenfalls soll ich mir etwas mehr Ruhe antun, dann wird das schon. Wir können jedenfalls nach Hause." Ich spüre ihre Erleichterung, entweder sind sie froh dass es mir gut geht oder froh, dass ich nicht noch mehr Probleme mache. Darüber sollte ich mir jetzt aber keine Gedanken machen, das kann ich dann ja sowieso nicht ändern...

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Es ist jetzt fast einen Monat her, seit ich zusammengebrochen und das Konzert ruiniert habe, seitdem habe ich auf Anweisung der Member etwas weniger gearbeitet. Die ersten paar Tage habe ich auch nicht mit trainiert. Allerdings wird der Hate immer schlimmer. Die erste Woche nach dem Zusammenbruch wurde überall Hate gepostet, weil ich das Konzert ruiniert habe. Sie nannten mich Schwächling oder sowas, da sie es lächerlich fanden, dass ich einfach so umfalle, obwohl sie den Grund dafür nicht wissen. Nämlich, dass sie der Grund dafür sind.

Außerdem kursieren mittlerweile Hashtags wie #YoongiLeaveBangtan und ich weiß nicht mal was ich falsch gemacht habe. Ich habe schon lange kein Bild mehr gepostet und war nicht live, sprich sie hören seit ein paar Wochen schon fast gar nichts von mir und der Hate wird dennoch schlimmer. Und egal welchen Post ich mir anschaue, es wird nie ein Grund genannt. Ich kann also nicht mal was an mir ändern, da ich nicht weiß was das Problem. Es halten zwar immer noch Fans zu mir, aber auch schon ein Teil der ARMY ist leider der Meinung, dass ich nicht mehr dazu gehöre und anscheinend das Gesamtbild störe.

Ich bin zwar seit diesem einen mal nicht mehr so zusammengebrochen, aber ich habe immer öfter Panikanfälle, langsam wird es außerdem schwerer, die vor den andern zu verstecken. Bis jetzt ging das immer ganz gut, aber langsam muss ich so oft "mal kurz weg", dass es auffällt, sowohl beim Training, wenn ich mit den Schritten nicht mit komme, als auch zuhause und auch sonst überall. Wir hatten seit dem kein Konzert mehr und es ist zum Glück auch erstmal nichts angekündigt, ich weiß nicht wie das im Moment laufen würde.

Das schneiden und generell selbst verletzen wird auch immer schlimmer, sonst habe ich das so drei mal in der Woche oder so gemacht und mittlerweile so gut wie jeden Tag, manchmal sogar mehrmals. Wenn ich zuhause wieder eine Panikattacke oder einen Mental Breakdown habe, mache ich das um mich zu beruhigen, ich weiß nicht wie ich das sonst machen soll und unterwegs kratze ich die Wunden dann wieder auf. Das macht zwar nur noch deutlichere Narben aber etwas anderes bleibt mir bei meinem mentalen Zustand leider nicht übrig. Ich konnte mich immer noch nirgendwem anvertrauen, weshalb ich damit immer noch allein dastehe. Das ist aber meiner Meinung nach auch richtig so, ich will die andern damit nicht belaste oder nerven, aber es ist dennoch hart so ganz allein mit seinem Problemen klarkommen zu müssen.

"Yoongi, komm frühstücken wir müssen gleich los zum Shooting." Hobi schreit durch die Badezimmertür, hinter der ich wieder mal mit einem aufgeschnittenen Arm sitze. Wir haben heute ein Fotoshooting für das neue Album, was bald raus kommt. Ich hoffe ich bekomme etwas langärmeliges. Jedenfalls weiß unser Stylist von meinem Arm, ihm musste ich es letztens anvertrauen, damit er mir lange Kleidung gibt, er hat mir versprochen es geheim zu halten. Naja, ich hätte ihm sonst gedroht ihn feuern zu lassen. Aber er ist eigentlich ein netter Mensch, der gut mit uns klarkommt, daher war er auch dementsprechend traurig, als er meinen Arm gesehen hat.

"Komme gleich, muss mich nur noch eben fertig machen." Brülle ich zurück und mache mich daran hier alles sauber zu machen und meinen Arm zu verbinden. Mittlerweile mache ich das nicht mehr so hektisch wie früher, Hobi habe ich nämlich erzählt, ich würde einfach schnell outspacen wenn ich im Bad bin, daher macht er sich keine Sorgen wenn ich hier mal für lange Zeit einfach nichts tue. Praktisch für mich, ich könnte hier sogar sterben und es würde erstmal keiner merken.

Darüber habe ich leider auch schon öfter nachgedacht. Einfach alles zu beenden. Ich will ja nicht sterben, aber das scheint langsam als der beste Ausweg, aber ich werde mich das sowieso nicht trauen, da ich immer noch im Hinterkopf habe, dass meine Familie und meine BTS-Familie mich lieben und ich nicht so egoistisch sein darf. Ich versuche immer es allen recht zu machen, ich darf einfach nicht egoistisch sein.

Nachdem ich alles fertig habe, mache ich mich auf den Weg in die Küche zu den andern für das Frühstück...

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"My feeling of beeing alone, I wish it would disappear" ~ Min Yoongi