ist das denn normal?

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Ich hatte keine Chance. Die Gerichtsverhandlung lief die ganze Zeit über schlecht für mich und gleich am Anfang war klar dass ich verliere. Sie wiesen mich in das Queenston Gefängnis ein. Lebenslänglich. Durfte man das überhaupt? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur dass ich da drin sterben werde, nach einem Leben voller psychischer Behandlungen. Ein eintöniges, langweiliges leben. Nachdem ich im Knast ankam musste ich mich komplett umziehen. Unter Beobachtung. Peinlich berührt und mit hochrotem Kopf begann ich mich umzuziehen. Es war ein orangener Overall, schlicht, nicht tailliert und mit einer zahlenabfolge, womit ich nichts anfangen konnte. "Mitkommen hübsche" rief eine strenge tiefe Frauenstimme hinter mir. Erschrocken wirbelte ich herum. An der Tür stand eine Breite,  etwas dicke Frau mit einem ekelhaften, fettigem pferdeschwanz über der Schulter hängen. Brav folgte ich, die tristen, grauen Flure entlang bis die Frau vir einer offen stehenden Tür stehen blieb. "Hier wirst du leben, bis du dein erbärmliches kleines Leben ausgehaucht hast" zischte sie. "Na da kenne ich noch jemanden" murmelte ich, nicht laut genug dass sie es verstehen konnte. Ich sah mich um. Ein kleines, trostloses Bett mit einem kleinen, trostlosem Schreibtisch und einem kleinen, trostlosen Badezimmer. Jap, mein ganzes Leben würde trostlos werden. Ich ließ mich auf das Bett fallen und hörte der Frau zu. "Du wirst jeden tag pünktlich um sieben zum essen kommen, morgends und abends. Mittag gibt's nur für Geld. Das kannst du dir beim arbeiten verdienen, selbstverständlicher weise. Im essenssaal hängt eine liste mit den täglichen Jobs. Außerdem kannst- solltest du dir was anständiges zum anziehen kaufen. Das kannst du mit dem Bildschirm da hinten. Hier, du kannst erstmal fünfzig euro haben. Du wirst bald merken dass das nichts ist. Und bevor ichs vergesse: du kannst von halb sieben bis elf Uhr außerhalb deiner Zelle sein, wo du willst. In andere Zellen vielleicht oder etwas essen.  Noch irgendwelche Fragen? " ich schüttelte den Kopf und ohne ein weiteres Wort verschwand sie im Flur. Merkwürdige Frau. Ich ging ins Badezimmer, wo ein Spiegel hing. Und plötzlich stand jemand hinter mir. Ein Mädchen. Es blickte mich erwartungsvoll an. "Was machst du in meiner Zelle? " fauchte ich wütend. "Oh genau! Ich heiße Maddy. Und du?" "Was geht dich das an?" "Ist doch interessant zu wissen" sagze sie etwas verunsichert. "Wie alt bist du denn? Zwölf? Wir sind im Knast, das wird uns auch nicht wieder hier raus" brüllte ich sie an. Sie zuckte zusammen, ihre blonden glatten Haare wippten ein wenig, ihre huskyblauen augen sahen mich eindringlich an. "Hör zu wenn du..." "verschwinde einfach, ich will allein sein! " unterbrach ich sie wütend. Sie verschränkte ihre speckigen arme vor ihrer brust. Sie schien nich etwas sagen zu wollen, ließ es dann jedoch lieber und verschwand im Flur. Sehr merkwürdig. Mein Magen begann zu knurren und ich schaute auf den 'shopping-Schirm' wie ich ihn liebevoll nenne. Zehn vor sieben! Ich muss schnell los. Ich riss meine Zellentür auf und rannte direkt gegen etwas. Oder eher: gegen jemanden. Ein dunkelhaariger, drahtiger junge blickte mich etwas perplex an, bevor er anfing zu lachen. "Erster Tag hm? Sonst wüsstest du dass... ach egal." Sein lacheln umfing mich und ich starrte ihn weiterhin mit offen stehendem Mund an. "Na komm schon, sonst verpassen wir das Abendessen" forderte er mich auf und hielt mir seine Hand hin. Zögerlich griff ich danach und sofort zog er mich mit sich. "Hol dir lieber bald etwas anständiges zum anziehen. Die Jungs werden ausnutzen, dass du neu bist. Du bist neben Maddy das einzige Mädchen hier, und sie ist nicht einmal halb so schön wie du." "Ich und schön? " lachte ich. "Na klar. Tiefschwarze, schulterlange und wellige haare, stechend grüne Augen und tiefrote Lippen. Du erinnerst mich an Schneewittchen." Mit hochrotem Kopf folgte ich ihm weiter, wobei er meine Hand immernoch festhielt. Wir liefen durch einen glastunnel ins nächste Gebäude, und als er die Tür aufstieß stockte mir der atem...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 20, 2015 ⏰

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Schneewittchen - Und das Leben geht weiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt