Ich fühle mich grauenvoll dabei, doch ich bin glücklich. Endlich ist jemand bei mir, wenn ich seine Qualen ertragen muss. Jacqueline kümmert sich um uns, besser als es jede Mutter dieser Welt könnte. Sie ist klug und erwachsen, sie denkt zuerst an uns und dann an sich. Sie ist eine wahre Freundin. Mit ihr ist es leichter, die Qualen zu ertragen: Kälte, Hunger, Angst, wir alle leiden darunter, doch durch sie können wir es vergessen.
-aus: die Notizen des Hailey Deen's: "Tagebuch - Tag 1"
Jacquelines Note: Als ich das las, musste ich tagelang weinen *seufz* Er war ein guter Freund und noch viel zu jung...
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*Pääääng*
Ich schreckte aus dem Schlaf hoch. Was hatte mich geweckt? Ich blinzelte. Achja, der Knall!
Ich sprang auf. Meine Freunde taten langsam dasselbe. Einige Minuten später standen wir wieder in den selben drei Reihen wie gestern. Haileys Vater griff in seinen Rucksack und holte etwas hervor. Es sah aus wie ein gefüllter Wasserballon, doch ich war mir sicher, dass der Inhalt nicht so harmlos war.
Ich trat vor und schob Alina und Hailey hinter mich. Er lachte. Und er warf.
Ich duckte mich und zog meine Schützlinge zu Boden. hinter mir hörte ich einen Schrei. Clarissa...
Ich drehte mich um und sah, wie sie sich das Gesicht hielt und zum Bach rannte, Nick war dicht hinter ihr. Ich blickte wieder zu dem Mann, der ihr das angetan hatte und sah, wie er zum nächsten Ballon griff.
"Was ist darin?", getraute ich mich zu fragen. Wieder lachte er.
"Eine Säure, deren ätzende Eigenschaften du liebend gern kennenlernen wirst."
Wieder zielte er auf mich, diesmal jedoch auf Höhe meiner Knie. Er Warf.
Ich sprang. Die Säure landete am Boden. Puh.
"Weiter!", rief er und hob sein Gepäck auf.
Ich zählte. 23. Wer fehlte? Ich blickte zu Nick, er drehte sich um zu Julia. "Fuck, wo ist Clarissa hin?", schrien wir gleichzeitig.
Ich schaute umher. Da! Am Bach! Ich lief hin. Ihr Körper lag da, das Gesicht im Wasser. Ich zog sie heraus, ihr Gesicht war von der Säure komplett zerstört.. "Wie lange lag sie da?", fragte ich Nick.
"Seit der Säure vermutlich, also 5-10 Minuten", flüsterte er, seine Stimme brach.
Ich fühlte ihr Puls. "Keine Chance", sagte ich, erhob mich und zählte die traurigen Gesichter nochmals. James rannte heran, ungläubig wollte er mein Urteil überprüfen. Er griff nach ihrem Handgelenk und umklammerte es, als er realisierte, dass ich Recht hatte.
Der Mann kam zurück und zündete die Leiche an. James neben ihr wälzte sich sogleich am Boden, weil seine Haare und sein Pulli Feuer gefangen hatte. Paul packte seinen Bruder und sprang in den Bach.
"Raus da und weiter!", schrie der Brandstifter, die Knarre hielt er an Alinas Kopf. Beide gehorchten, das Feuer ignorierend.
"Ich liebe dich", flüsterte Paul in Richtung von unserer Klassenkameradin Maria Jung und James ergänzte: "Und ich werde bei meiner Liebe Clarissa sein."
Dann verschlangen sie die Flammen.
Stumm liefen wir weiter, nicht wenige hatten Tränen in den Augen.
.
.
Am Nachmittag verließen wir den Wald. Er führte uns zu einem alten Backsteingebäude mit Graffiti an den Wänden und eingeschlagenen Fenstern. Er befahl uns, darin zu warten und leise zu sein. Wieder kümmerte ich mich um jeden einzelnen, dann setzte ich mich mit Hailey, Nick, Maria und Steve zusammen, um über die Situation zu reden.
"Wenn das Sterben proportional abläuft, überleben wir das nicht mehr lange", bemerkte Steve.
Hailey blickte verwirrt zu mir.
"Gestern starb einer, heute starben drei, was wenn morgen neun sterben?", übersetzte ich ohne Probleme, da Steve einer meiner besten Freunde war.
"Wir müssen täglich die Gruppen anpassen", meinte Nick, doch ich war dagegen.
"Nick, du bist alt genug, um dich um Julia zu kümmern. Die Gruppen der Zwillinge können fusionieren, sie haben schon vorher alles zusammen gemacht."
"Céline, Livia, Sara und Steve, ausgenommen von Julia und Alina sind das die vier jüngsten."
"Ich bitte dich, Nick, Sara ist nur ein halbes Jahr jünger als du und Steve gleicht das Alter mit Wissen aus", argumentierte ich , wissend, dass Nick bald aufgeben würde. Und so war es auch.
.
Kurz darauf kam unser Entführer zurück, in Begleitung von zwei weiteren schwarz gekleideten Männern. Er gab uns allen etwas Brot und einige Schlücke Wasser.
Wieder mussten wir uns in Reihen setzen. Ich hörte ein Schluchzen hinter mir und schaute nach. Ich sah, wie Livia der weinenden Céline ihr Brot zu-schob. Hatte dieser Spinner etwa absichtlich zu wenig verteilt?
Ich sah nach vorne. Er erwiderte meinen Blick lächelnd. Also ja.
Ich zerbrach meine Mahlzeit in zwei Teile. Die Männer legten sich schlafen, doch einer der Neuzugänge erhob sich wieder und hielt mit einem Gewehr in der Hand Wache.
Ich schlich nach hinten zu Livia und gab ihr die Hälfte meines Brotes. Sie lehnte ab. Ich versuchte sie zu überreden, Nick und Hailey taten dasselbe, doch sie lies sich nicht beirren.
Wir unterhielten uns noch kurz mit jedem, dann ließen wir uns ins Land der Träume gleiten, wissend, dass wir Albträume haben würden.
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Hey!
Rechts noch ein Bild von "Paul" und "James".
Widmung geht an ...
sweetbluedreams!
Bin ich zu grausam mit den Kids?
Achja und ihr fragt euch sicher, wie jemand so selbstlos sein kann wie Jacqueline, oder? Ich sage nur... sie hat ihre Gründe (Vielleicht erfährt ihr es ja bald ;) )
Ich würde mich wie immer über Rückmeldungen freuen.
Bye
Anna
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Schule fürs Leben
Mystery / ThrillerJacqueline wird mit ihrer Klasse entführt. Mit dabei sind auch der Sohn des Täters, Hailey, und seine Freunde. Fast jeden Tag stirbt jemand, doch Jaqueline und Hailey halten zusammen: Sie machen den anderen Mut, notieren Todesdaten ihrer Freunde und...