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Sofort nach dem betreten des Zimmers, ließ ich mich auf das große Bett in der Mitte des riesigen Hotelzimmers fallen - etwas Gutes hatte das Luxusleben ja schon. Ich seufzte! 

Mein starrer Blick viel an die, fünf Meter über mir liegende Decke und blieb dort an den wundervollen Rosenmalereien hängen.

Es sah aus als hätten die Architekten des Hauses doch ein wenig Herz gehabt und versucht, ihren überaus unromantischen, geschweige den hübschen Entwurf eines Hotels, ein wenig gemütlicher zu machen - das war ihnen gelungen!

Die Rosen an der Decke wirkten unglaublich real ich hatte das Gefühl auf der Wiese direkt neben ihnen zu liegen und wenn ich meine Hand ausstreckte sie zu... berühren!

Es fühlte sich nass an aber auch samtig, die Blütenblätter waren so zart das sie bei der kleinsten Berührung zu Boden segelten. Sie streiften mein Gesicht und ich zog die Nase kraus da es kitzelte. Der kurz danach aufkommende Windstoß minderte das kribbelnde Gefühl und meine Gesichtsmuskeln entspannten sich wieder.

Langsam richtete ich mich auf und nahm meine Umgebung in Augenschein.

Vor mir breitete sich ein endlos tief wirkender Wald aus und auch als ich das Blickfeld nach links und rechts erweiterte, konnte ich nichts außer diesen, mittlerweile sogar ein wenig bedrohlich aussehenden Wald entdecken.

Schnell drehte ich ihm den Rücken zu!

Von dem unheimlichen Wald war Gott sei Dank nichts mehr zu sehen, stattdessen erhob sich vor mir etwas fast noch beunruhigenderes.

Langsam ging ich darauf zu.

Da es so groß gewesen war, hatte ich vermutet es würde ein kurzer Weg bis zum Eingangstor, aber meine Augen hatten mich getäuscht. Ich war bereits seit einer gefühlten halben Stunde unterwegs und vor mir lagen immer noch mindestens hundert Meter.

Als ich nun endlich vor der riesigen Flügeltür stand, wirkte das Schloß gleich noch größer, wenn auch nicht mehr so bedrohlich. Die vielen bunten Fenster und das, über die Tür gespannte Banner mit der Aufschrift: Willkommen zum neuen Schuljahr! Nahmen dem Gebäude seine Bedrohlichkeit und mir die Angst davor.

Vorsichtig nahm ich den Türklopfer in die Hand und versuchte ihn ebenso vorsichtig wieder fallen zu lassen.

Ich konnte den dumpfen Schlag in meiner Brust spüren und Augenblicklich kehrte die Angst zurück!

Aber jetzt konnte ich nicht mehr zurück,  die Tür öffnete sich, wie von Geisterhand und erlaubte mir einen Blick in die Eingangshalle zu werfen.

Es war ein Gefühl als würde dieses Schloß mich anziehen, ich wollte nicht eintreten, aber als wäre ich in Trance tat ich es trotzdem.

Sobald ich weit genug in den Raum hinein gegangen war, schloss sich die Tür hinter mir mit einem lauten Knall und das Trancegefühl verschwand. Panik ergriff mich und ich versuchte mit aller Kraft die Tür zu öffnen.

Aber sie blieb verschlossen!

Verzweifelt und nicht wissend was ich jetzt tun sollte, ließ ich mich an der Tür auf den Boden sinken.

Eine ganze weile saß ich so da, mit dem Kopf in den Händen vergraben, bis plötzlich...!

Da ist wer! Ich habe es deutlich gehört, ich bin also nicht die einzige die hier durch die Flure irrt, bzw. In der Eingangshalle hockt. Ich bin mir noch nicht so ganz sicher ob ich das gut oder schlecht finden soll, als die andere Person einen wütenden laut von sich gibt und anscheinend etwas durch die Gegend schmeißt. Was mir wiederum eindeutig sagt eher letzteres zu empfinden. Also versuche ich die Richtung der Schreie zu analysieren und hoffe das ich richtig analysiert habe, als ich mich für die linke Treppe entscheide und nun vollkommen im Labyrinth der Gänge verschwinde.

Es war eine fifty fifty Chance, versuche ich mich zu beruhigen (obwohl es eigentlich eher das Gegenteil bewirkt) entweder ich habe Glück und bin in Sicherheit, oder ich renne dem "Monster" direkt in die Arme.

Anscheinend hatte der liebe Gott heute erbarmen mit mir.

Nach ungefähr drei Minuten und geschätzten 20 verschiedenen Gängen und Treppen - fals ihr euch fragt wie man in drei Minuten 20 Gänge und Treppen entlang laufen kann, ich weiß auch nicht wie ich das gemacht habe, wird wahrscheinlich der Adrenalinschub wegen eventueller Lebensgefahr gewesen sein. Sonst renne ich drei Treppen in drei Minuten ;) - war nichts mehr von Ihm zu hören und ich konnte mich endlich ausruhen, ich legte mich auf den Teppichboden und schloss die Augen.

Was, trozdem ich hier wohl erstmal sicher sein würde, keine gute Idee war.

"Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh" ich sprang auf und fuhr mir hektisch mit der Hand übers Gesicht. Irgendetwas war auf mich runter gefallen ich schaute erst nach oben - was allerdings dumm war da dieses etwas ja auf mich runter gefallen war - und richtete meinen Blick dann auf denn Boden...!

Was noch einen markerschütternden Schrei meinerseits erzeugte.

Eine Vogelspinne, eine riesige, beharrte Vogelspinne lag da vor meinen Füßen auf dem Boden und allein der Gedanke daran, dass sie vor ner Sekunde noch auf meinem Gesicht lag, rief einen Würgereiz hervor.

Vor Schreck und Ekel gelähmt,  stand ich da und starrte auf das Vieh, dass zu meinem Übel immer weiter auf mich zu kam.

Es dauerte nicht sehr lange, bis ich mich wieder gefasst hatte, also zumindest so weit, dass ich mich bewegen konnte. Sobald ich meine wiedergewonnene Bewegungsfreiheit realisiert hatte, rannte ich los. Nur weg von dieser Spinne!

Da ich mich beim laufen immer wieder undrehte, um zu sehen ob die Spinne mir folgte - was sie nicht tat - dauerte es nicht lange bis ich gegen eine Wand stieß.

Ich blieb stehen und verschnaufte.

"Was machen sie hier? Sie dürfen hier nicht sein das wissen sie schon oder?" Ich erstarrte.

Mist! Ich hatte die andere Person, die sich hier herumtrieb voll vergessen.

Ich wappnete mich vor allem was jetzt kommen sollte und drehte mich um!

"Miss Olivie! Es gibt Essen!!!"

Verschlafen öffnete ich die Augen und sah einen etwas verärgerten Berton an meinem Bett stehen.

Und sein Gesichtsausdruck sagte mir das ich mich lieber beeile sollte, wer weiß wie lange er schon so dastand und versuchte mich zu wecken.

Nach dem Berton mein Zimmer wieder verlassen hatte, nicht ohne mir zu sagen dass ich jetzt wirklich hinne machen sollte,   zog ich mir die Sachen in denen ich geschlafen hatte aus und legte - wohl eher schmiss - sie in die eine Ecke des Zimmers, direkt neben dem Bett.

Dann zog ich mir etwas frisches an und machte mich auf den beschwerliche Weg in die Hotelcantine zu meinem Vater.


Endlich habe ich den zweiten Teil beendet hoffe es hat euch gefallen,

Liebe Grüße Lotta.

Und zum Schluss noch vielen Dank für 80 Leser das hätte ich echt nicht erwartet in der kurzen Zeit :) ♡

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