Verärgert knallte ich die Tür meines Spindes zu. Nicht nur, dass ich heute morgen auf dem Weg zur Schule fast umgefahren wurde, jetzt musste ich mich als Klassensprecherin auch noch um einen neuen Schüler kümmern.
Aufgebracht pustete ich mir, meinen schwarzen Pony aus dem Gesicht, während ich versuchte die Bücher in meiner roten Umhängetasche unterzubringen, was kein sehr leichtes Unterfangen war, da meine Tasche ungefähr die unordentlichste Tasche war, die es gab.
Mein Vater und mein Bruder versuchten mir zwar immer wieder Ordnung beizubringen, scheiterten daran jedoch beide kläglich.
Nachdem die Bücher endlich sicher verstaut waren, konnte ich mich auf den Weg zum Sekretariat begeben.Auf dem Weg dahin grüßten mich ein paar Schüler, die ich freundlich zurück grüßte. Wir waren keine große Schule. Ungefähr jeder, kannte hier jeden.
Und ich fragte mich wie der neue Schüler hier wohl zurecht kommen würde.
Wenigstens war es dieses Mal ein männlicher Schüler, um den ich mich kümmern durfte. Die letzte Schülerin war zwar auch ganz nett gewesen, hatte es aber irgendwie geschafft an dem Tag meine Nerven komplett aufzubrauchen, indem sie mich über das Leben aller Leute, denen wir begegnet waren, ausgefragt hatte. Und zwar die unnötigsten Fragen. Wir waren, wie gesagt, eine kleine Schule, aber das war dann doch zu viel des Guten.
Der Tag endete damit, dass ich mich auf einer Mädchentoilette eingeschlossen hatte und meinen besten Freund, Jace, anrief, der mich von ihr befreien musste, indem er sie aus der Mädchentoilette zerrte. Sie musste ihn daraufhin versprechen, mich nie wieder irgendwas zu fragen (das Versprechen brach sie schon 20 Minuten später).
Die ganze Schule hatte danach Gesprächsstoff für die nächsten Monate.
Bei dem Gedanken musste ich lächeln, trotz allem hatte sie es irgendwie vollbracht, sich mit mir anzufreunden.
,,Jazy.'' eine Stimme holte mich aus der Erinnerung und bevor ich mich versehen konnte, wurde mein Gesicht gegen eine männliche Brust gepresst. Ich schlang meine Arme ebenfalls, um den jungen Mann mit den schwarzen Haar und den warmen, braunen Augen.
Jace ließ es sich noch nie nehmen michzu umarmen und ich hatte das Gefühl in letzter Zeit, tat er dies öfter und länger als vorher. Ich machte ihn aber nie darauf aufmerksam, dafür genoss ich es viel zu sehr.
Eine Umarmung von ihm, war wie ein Stückchen Zuhause, für mich. Was vermutlich daran lag, dass wir zusammen aufgewachsen waren, wie als wären wir Geschwister. Bei dem Gedanken wurde meine Umarmung enger, für mich war er genauso mein Bruder, wie mein leiblicher Bruder Noah es war.
,,Jazy, wo bist du denn schon wieder mit deinen Gedanken?'' fragte er mich, nachdem er mich schließlich aus der Umarmung entließ und ging neben mir her, als ich mich inBewegung setzte:,, Ich bin auf dem Weg zum Sekretariat, wir haben schon wieder einen neuen Schüler bekommen.'' erklärte ich ihm, während ich einigen Schülergruppen auswich, die fröhlich schwatzend im Weg standen.
Jace braune Augen strahlten mich an:,, Wieder eine Gracie?'' meinte er schmunzelnd. Er hatte den Vorfall auch nicht vergessen.
Lachend winkte ich ab:,, Keiner kann Gracie an ihrem ersten Tag hier das Wasser reichen, das weißt du. Außerdem ist es dieses mal ein Junge.'' meinte ich.
Während ich in den Gang zum Sekretariat einbog, sah ich mich vergeblich nach unseren gemeinsamen Freunden um, die in der Schule nur schwer von Jace zu trennen waren.
,,Wo hast du denn Seth und Tyler gelassen?'' fragte ich ihn schließlich:,, Tyler ist glaube ich mit Amanda eben verschwunden.'' erklärte er mir:,, Und Seth habe ich heute noch gar nicht gesehen.''
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With Just One Touch
FantasyWas ist wenn eine Berührung dein ganzes Leben verändert?