12. Die Horrornacht

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Wir waren jeden Tag der nächsten Woche von Morgens bis Abends bei Theo im Keller, um zu üben. Wir verbesserten uns wirklich sehr und freundeten uns immer mehr mit Eliza und Max an.

Am Wochenende konnten wir uns leider nicht treffen. Max hatte sein Date mit Jana, meine Eltern wollten, dass wir etwas mit der Familie unternahmen und Jasmin wollte ihre Mutter nicht jeden Tag alleine lassen, trauerte diese doch noch immer um ihren erneut verschwundenen Ehemann.

Also waren nur noch Lina und Eliza übrig. Eliza hatte am Mittwoch erzählt, dass sie sich mit Linas Schwester nicht nur nicht besonders gut verstand, sondern dass Alice und ihre Clique sie regelrecht mobbten. Also beschlossen Lina und Eliza kurzfristig, sich zu treffen und eine Übernachtungsparty von Alice und ihren Freundinnen in einer alten Scheune so richtig zu ruinieren. "Wir werden dafür sorgen, dass die drei Süßen an Geister glauben", versprach Lina. "Die werden so schnell rennen, wie sie können und es nie wieder wagen, irgendjemandem etwas Böses zu tun".

Am Samstag fuhren meine Eltern, Kevin und ich zu einem Badesee ganz in der Nähe. Es war ein heißer Tag und wir hatten viel Spaß. Ich übte sogar unauffällig noch ein bisschen die Kontrolle des Wassers, indem ich mit einer Luftblase auf dem Kopf bis zum Boden tauchte. Leider gab es nicht viel zu sehen, außer Sand und Algen.

Am Abend gingen wir in der Nähe Essen. Während unsere Eltern sich unterhielten, liefen Kevin und ich zum Steg, der ein Stück ins Wasser führte. Ich benutzte meine Magie und ging vom Steg herunter, sodass ich auf dem Wasser stand.

"Wie machst du das?", fragte Jonas.
Ich grinste: "Magie. Ich kann es einfach".
Er sah mich ehrfürchtig an. "Mal gucken, ob ich es auch kann".

Bevor ich ihn davon abhalten konnte, war er vom Steg gesprungen und weil er natürlich keine Magie benutzen konnte, landete er mit Klamotten im Wasser.

Das musste er natürlich bei unseren Eltern petzen und ich bekam Ärger. Aber dann badeten wir alle noch einmal mit Klamotten im See.

Am Sonntag machten wir eine Fahrradtour.

Als ich Montag wieder in Theos Trainingsraum teleportierte, waren Lina, Eliza und Jasmin bereits da.

"Und, wie ist das Erschrecken deiner Schwester gelaufen?", fragte ich direkt.
"Oh, es war grandios", rief Eliza begeistert.

"Ja, die drei haben in einer alten Scheune von einem Bekannten geschlafen, was perfekt für uns war", erklärte Lina. "Ich habe zuhause behauptet, ich würde bei Jasmin übernachten und Eliza hat erzählt, sie würde bei einer aus ihrer Klasse pennen. Wir sind kurz vor Alice zu der Scheune teleportiert und haben alles angesehen und geplant.

Die Scheune war riesig und Alice hatte zuhause erzählt, dass sie in einem Heuhaufen auf dem Boden schlafen wollten. Eliza und ich haben mit Magie die Scheune um eine kleine, unauffällige zweite Etage erweitert und es uns dort bequem gemacht. Den Boden der zweiten Etage haben wir mit einem kleinen Loch ausgestattet, sodass wir meine Schwester und ihre Freundinnen beobachten konnten. Ihr wollt gar nicht wissen, was die genau gemacht haben. Ihr Hauptunterhaltungsthema war Jungs. Ganz schön langweilig.

Wir haben bis Mitternacht gewartet und dann zugeschlagen. Eliza hat einen Pfeil auf die Taschenlampe geschossen, sodass die ausging und es, bis auf den Mond, der durchs Fenster schien, stockdunkel war. Alices Freundinnen haben gekreischt, ich dachte, mein Trommelfell platzt. Alice ist ruhiger geblieben und hat ihr Handy gesucht. Weil das die ganze Show zerstört hätte, erschuf ich schnell eine Flammenwand, um die Mädchen abzulenken, während Eliza nach unten teleportiert ist, um die Handys zu holen.

Als sie wieder bei mir war, habe ich die Flammenwand erlöschen lassen und die Temperatur um mindestens zehn Grad abgesenkt. Eliza hat sich eine gruselige Maske aufgesetzt und ist, in zerfetzte Klamotten gekleidet, runtergeflogen. Sie ist durch die Scheune geschwebt und ich hab sie so beleuchtet, dass sie wie ein Geist aussah. Sie hat eine gruselige Stimme erklingen lassen, bei der sogar ich Gänsehaut bekommen hab. Eliza kann verdammt gut ihre Stimme verstellen, sag ich euch.

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